Das Kloster Möllenbeck ist erneut zur Anlaufstelle für Kunstfreunde geworden. Am 13. und 14. August, sowie am 20. und 21. August, jeweils von 11:00 bis 18:00 Uhr, stellen neun Fotografen ihre Werke unter dem gemeinsamen Motto „Facetten der Fotografie“ im Winterrefektorium aus. So vielfältig wie die Möglichkeiten der Fotokunst sind auch die Werke: Makro-Aufnahmen, Landschaftsfotografie, Portraits, Tiere und Pflanzen – und mehr.
Die neun ausstellenden Fotografen (Melanie Gerland, Stephan Goergens, Doris Kluck, Sascha Kluck, Burkhard Kreth, Alexa Krömer, Michael Offen, Harald Scheibe und Stefan Schubert) sind Mitglieder von Stefans Fotoforum. Die Online-Plattform hat Stefan Schubert Ende 2012 ins Leben gerufen hat um Teilnehmer seiner Volkshochschulkurse auch nach Beendigung der Lehrgänge noch begleiten zu können.
In der virtuellen Welt trifft man sich zum Austausch von Kritik und Anregungen. Mitglieder stellen ihre Bilder vor, konstruktive Meinungen sind erwünscht und sollen den Erfahrungsreichtum verbessern. Zutritt ist allerdings nur nach persönlicher Einladung möglich. So will Schubert sich vor sogenannten „Trollen“ schützen und auch sicherstellen, dass nur zueinander passende Teilnehmer mitmachen. Derzeit zählt das Forum rund 100 Mitglieder, von denen rund 40 aktiv tätig sind.
Die Bandbreite der teilnehmenden Fotografen reicht von 4 bis 66 Jahren
Das Alter der ausstellenden Fotografen ist so vielfältig wie die Motive. Mit 66 Jahren ist der bekannte Rintelner Fotograf Harald Scheibe „dienstältester“ an der Kamera. Der Jüngste ist Hauke (4) der mit seinem „Flechten-Foto“ einen ersten Beitrag zum bunten Blumenstrauß der Beiträge leistet.
Wenn man den Blick über die rund 100 Werke schweifen lässt, kann man den Aufwand hinter so mancher Fotokomposition nur erahnen. Da werden Motive mit Lichtquellen und Langzeitbelichtung zum Leben erweckt. Dann gibt es auch den Kollegen Zufall: Stephan Goergens erzählt von einem Moment, da wollte er eigentlich einen Sonnenuntergang fotografieren. Plötzlich kam ein Ruderer auf dem Wasser hinzu, brachte Wellen ins Bild und damit mehr Tiefe und Leben. Goergens drückte im richtigen Moment ab – und hatte ein tolles, stimmungsvolles Motiv mit einem Ruderer bei Sonnenuntergang im Kasten.
Tagelang im Dornenbusch: Es hat sich gelohnt
Forenbetreiber Stefan Schubert zeigt ein Motiv eines Schwarzkehlchens auf einem Dornenzweig. Fünf Tage saß er während eines England-Urlaubs mit seiner Familie jeden Abend stundenlang in einem Dornenbusch und harrte geduldig aus. Dann setzte sich das Schwarzkehlchen auf den Zweig, schaute seitlich in die Kamera und hatte als Krönung noch einen roten Schmetterling im Schnabel. „Dort passte einfach alles“ erinnert sich Schubert, „Lichtführung, Hintergrund und der seltene Schmetterling.“ Das sind die Motive, für die man auch Dornen in Kauf nimmt.