Seit der Umstellung der Turbodiesel-Motoren im VW-Konzern haben sich die Besitzer selbstzündender Volkswagen an ein neues Motorengeräusch gewöhnen müssen. Es wird ihnen leicht gefallen sein, war doch der recht rustikal klingende TDI meistens Gegenstand von Kritik an Laufruhe und Schallpegel bei höheren Drehzahlen.
Im Tiguan geht ein flottes 125 kW (170 PS) Aggregat zu Werke und beschleunigt den reichhaltig ausgestatteten SUV in 8,9 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer. Das Verbrennungsprinzip hört man dem Zweiliter-Aggregat nur im kalten Zustand und kurz nach dem Anlassen deutlich an.
Effiziente Schalldämmung und das Common-Rail Einspritzverfahren machen aus dem Diesel akustisch fast einen Benziner.
Der handgeschaltete Tiguan läßt sich dank permanentem Allradantrieb auch bei noch so forscher Fahrweise nicht aus der Ruhe bringen. In flotten Kurven sorgt die Pseudo-Differenzialsperre „XDS“ für korrigierende Eingriffe in Sachen Dynamik und Fahrverhalten. Die 235mm breiten 18-Zoll-Räder haben jede Menge Bodenhaftung, treiben aber auch den Kraftstoffverbrauch in die Höhe. Angesichts des 4motion-Antriebs und der doch respektablen Fahrzeugfläche, die sich dam Fahrtwind entgegen stemmt, sind Verbräuche von 7-8 Liter an der Tagesordnung.
Dank aufpreispflichtigem DCC-Fahrwerk läßt sich der Fahrkomfort in drei verschiedenen Stufen regeln: Von Normal über Comfort bis hin zu Sport, je nachdem ob man ein komfortables Urlaubsfahrzeug wünscht oder flott auf kurvigen Landstraßen unterwegs ist.
Lichttechnisch ist das Bi-Xenon-Lichtpaket eine grandiose Entwicklung und leuchtet den Bereich vor dem Auto perfekt aus. In Verbindung mit dem dynamischen Fernlicht erkennt die Elektronik vorausfahrende oder entgegenkommende Fahrzeuge und reguliert den Lichtkegel stets so, daß man immer mit der optimalen Lichtverteilung unterwegs ist und niemand geblendet wird. Ein großer Gewinn an Sicherheit und Komfort.
Die hellbeige Lederausstattung sieht auf den ersten Blick zwar enorm empfindlich aus, gleicht diesen Umstand dadurch aus, dass man die Oberfläche einfach nur abzuwischen braucht. Reinigungsintensiver dürften da die hellen Kunststoffoberflächen sein, welche insbesondere im Fußraum doch recht häufig mit Schuhsohlen in Kontakt kommen dürften.
Alles in Allem ein wahrer Bestseller, wenngleich wir den hier gezeigte Wagen mit seinem Listenpreis von über 46.000 Euro nicht als Schnäppchen bezeichnen würden. Der Einstieg in den Erfolgs-Wolfsburger ist bereits ab 24.450 Euro möglich.