Widerstand ist zwecklos. Mit mehreren Mann Verstärkung hieven die Feuerwehrleute den rund vier Meter großen Tannenbaum in den Einzugstrichter des 80 PS starken, dieselbetriebenen Schredders.
Zentimeter für Zentimeter raspeln sich die Schneidezähne des Häckselantriebs durch den Stamm. Doch dann verschluckt sich das Gerät. „Durch die vielen Äste“, so der Ortsbrandmeister der Feuerwehr Engern, Thomas Reese, „hat die Tanne gewissermaßen selbst den Not-Aus Bügel am Schredder betätigt“. Der Versuch, das eigene Schicksal zu verhindern, gelang der Tanne aber nur kurz.
Mit einer Motorsäge rückte Reese dem widerspenstigen Gewächs, das zuvor die Weihnachtsfeier der Senioren in der Mehrzweckhalle Engern dekoriert hatte, zu Leibe. Dann rutschte und flutschte es wieder und im Handumdrehen war von der Tanne nichts weiter übrig als ein Haufen Späne auf der Ladefläche eines LKW.
Bereits zum 27. Mal schickte die Ortsfeuerwehr Engern am vergangenen Freitag ausgediente Weihnachtsbäume durch den Schredder und verarbeitete sie zu Kleinholz. Rund 60 Tannen wurden in einem Rutsch geschreddert, im Verlauf des Abends folgten noch viele weitere. Unterstützung erhielten die Engerschen Feuerwehrleute dabei auch durch Tannen und Kameraden aus Steinbergen.

Während die zahlreich erschienenen Einwohner des Gänsedorfes dem Spektakel beiwohnten, servierten fleißige Helferinnen im Feuerwehrhaus Fischbrötchen und brutzelten leckere Bratwürstchen. In diesem Jahr hatte auch der Glühweinstand im Freien geöffnet, bedingt durch das nasskalte Wetter im Vorjahr blieb dieser damals geschlossen. Und so wurde es noch ein geselliger Abend im Gänsedorf, bei Fischbrötchen, Würstchen – und jeder Menge frisch geschredderter Tannenbäume.
