(Westendorf) Die Ortsfeuerwehr Westendorf wird aufgelöst und durch eine Aufnahmefusion mit der Feuerwehr Unter der Schaumburg vereint. Wie die Rintelner Stadtverwaltung darstellt, seien derzeit noch sechs aktive Feuerwehrleute in der Einsatzabteilung tätig. Da sie außerhalb von Westendorf arbeite, seien sie tagsüber in der Regel nicht einsatzbereit. Auch ein Nachfolger für den Ortsbrandmeister, dessen Amtszeit zum 30. Juni endete, konnte nicht gefunden werden. Das Kommando der Ortsfeuerwehr Westendorf habe sich daher einstimmig für einen Zusammenschluss ausgesprochen, die Mitglieder werden von der Feuerwehr Unter der Schaumburg aufgenommen.
Die Geräte kommen in den Ersatz-Gerätepool der Stadtfeuerwehr. Das fast 28 Jahre alte Einsatzfahrzeug wird auf dem Stellplatz der Feuerwehr in Hohenrode vorgehalten, falls ein anderes Fahrzeug im Stadtgebiet ausfällt. Die Feuerwehrsatzung wurde entsprechend geändert.
In einem Eil-Antrag für die jüngste Ratssitzung hat Heinrich Sasse (WGS) gefordert, das Feuerwehrgerätehaus in der Ulanenstraße solle nicht verkauft werden, sondern künftig zur öffentlichen Nutzung für die Dorfgemeinschaften Westendorf, Schaumburg und Deckbergen erhalten bleiben. In Westendorf gebe es weder Kita, Schule, Sportplatz noch ein Dorfgemeinschaftshaus und nach Schließung der Ortsfeuerwehr auch kein öffentliches Gebäude für wind- und wettergeschützte Treffen der Einwohner. Daher müsse das Gebäude erhalten bleiben.
Astrid Teigeler-Tegtmeier (SPD) sagte, sie habe bei einem Gespräch mit Bürgermeister Thomas Priemer bereits erfahren, dass das Feuerwehrhaus bereits der Dorfgemeinschaft angeboten worden sei. Einer anderen Nutzung könne es gar nicht zugeführt werden. An den letztjährigen Ratsbeschluss, nicht genutzte städtische Gebäude umzunutzen oder zu verkaufen, erinnerte Uta Fahrenkamp (Grüne). Daher habe sich der Antrag aus ihrer Sicht erledigt. Das Thema müsse zunächst vom Bauamt geprüft werden, es würde ein Sanierungskonzept benötigt – kurzum auch ein Thema für den Ortsrat. Die begründete Eile in der Sache sah auch Veit Rauch (CDU) nicht und forderte, den Antrag in die Fachausschüsse zurück zu verweisen. Antragsteller Sasse fühlte sich offenbar mehrfach missverstanden und stellte klar, es gehe um einen Arbeitsauftrag an die Verwaltung und die erste Priorität solle der Erhalt des Feuerwehrhauses bleiben. Ein Verkauf solle nicht durchgeführt werden.
Bürgermeister Thomas Priemer äußerte Bedenken angesichts der Diskussion über eine Selbstverständlichkeit wie diese, statt dessen solle man sich nicht in Wortklaubereien üben, mahnte er an. Dass das Feuerwehrhaus der Dorfgemeinschaft zur Verfügung gestellt werden solle, sei schließlich „eine ganz normale Geschichte“.
In der Abstimmung wurde die Änderung der Feuerwehrsatzung einmütig beschlossen. Sasses Antrag fand – bis auf zwei Enthaltungen – ebenfalls die Zustimmung der Ratsmitglieder.