(Rinteln) Der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers besuchte am vergangenen Donnerstag die Steuerakademie Niedersachsen in Rinteln, um während der ersten niedersächsischen „Woche der beruflichen Bildung“ die Werbetrommel zu rühren.
Der demografische Wandel macht auch vor der Steuerverwaltung nicht halt. Bis Ende 2025 werden rund 35 Prozent der Beschäftigten in den Ruhestand gehen. Selbst wenn es gelingen sollte, den Weggang personell auszugleichen – den Erfahrungsschatz eines langjährigen Finanzbeamten wird ein junger Anwärter nicht ersetzen können. Die Steuerakademie möchte daher mit sicheren Arbeitsplätzen, interessanten und herausfordernden Arbeitsbereiche, sowie einer guten Vereinbarkeit von Karriere und Beruf punkten.
Um die Aus- und Fortbildung zu bündeln und zu modernisieren, hat das Land in den vergangenen zehn Jahren über 20 Millionen Euro in die beiden Standorte Rinteln und Bad Eilsen investiert und die Ausbildungskapazitäten deutlich ausgebaut. Derzeit sind insgesamt 1.076 Anwärter in der Ausbildung oder im Studium in den niedersächsischen Finanzämtern. In der Steuerakademie Niedersachsen und während der berufspraktischen Zeiten in den Ausbildungsfinanzämtern erhalten die Nachwuchskräfte eine fundierte und qualitativ hochwertige Ausbildung, die sie optimal auf die Anforderungen im Berufsalltag vorbereitet.
Bei einer Gesprächsrunde mit den Auszubildenden stellte sich der Minister einigen Fragen aus den Schülerreihen. Anfragen zum „CumEx“-Steuerskandal konnte er allerdings aus Gründen des Datenschutzes nicht beantworten. Hilbers gab zu, der Umgang mit staatlicher Autorität würde sich verändern. Der Respekt gegenüber staatlichen Einrichtungen nehme ab, der Ton werde unfreundlicher. Dem gelte es, mit Freundlichkeit, Kompetenz und einer fundierten Ausbildung, wie sie in der Steuerakademie erfolge, entgegenzuwirken. Zum Schluss gab er den Schülern noch motivierende Worte mit auf den Weg: „Die beste Werbung für diesen Beruf sind Sie selbst. Sie geben dem Staat ein Gesicht!“