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Flugzeugabsturz in Porta Westfalica: Pilot verstorben / Mehrstündiger Einsatz für Rettungskräfte und LKA

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(Porta Westfalica) Die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica wurde am Sonntag, 16. August 2020, gegen 15:53 Uhr zu einem Flugzeugabsturz in den Ortsteil Vennebeck alarmiert. Ein Ultraleichtflieger war am Rande des dortigen Flugplatzes in ein Maisfeld abgestürzt und in Brand geraten. Der Pilot verstarb bei dem Absturz. Es folgte ein langwieriger Einsatz bis in die Morgenstunden des 17. August.

Die Alarmierung der Feuerwehr erfolgte um 15:53 Uhr mit dem Alarmstichwort „Unfall Luftfahrzeug“ mit dem Zusatz „Absturz, Flugzeug brennt“. Die Einsatzstelle lag unmittelbar neben dem Gelände des Flugplatzes Vennebeck. Ein Ultraleichtflieger war hier in ein Maisfeld abgestürzt und in Brand geraten. Mitglieder des Luftsportvereins hatten bereits erste Löschversuche mit einem flugplatzeigenen Löschfahrzeug unternommen und mehrere Schneisen in das Maisfeld geschlagen. Bei Eintreffen der Feuerwehr stand eine Rauchwolke über dem Maisfeld. Anfangs war nicht bekannt um was für ein Flugzeug es sich handelte und wieviele Personen an Bord waren.

Schneise im Maisfeld.

Zur Brandbekämpfung gingen 2 Trupps unter schwerem Atemschutz mit einem C-Rohr und einem Schaumangriff in das Maisfeld vor. Mehrere Rettungswagen und der Rettungshubschrauber Christoph 13 waren vor Ort. Während der Löscharbeiten wurde eine verstorbene Person eingeklemmt im brennenden Flugzeugwrack entdeckt. Im weiteren Verlauf des Einsatzes konnte ermittelt werden, das es sich um den Piloten handelte. Dieser befand sich alleine in der Maschine.

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Nach ersten Angaben der Sachverständigen vor Ort, handelt es sich bei dem abgestürzten Flugzeug um ein Ultraleichtflugzeug der Marke „Swiss Excellence Risen“, ein relativer moderner Flugzeugtyp welcher erst kürzlich in Porta Westfalica eingetroffen ist. Der Pilot hatte wohl am Sonntag Probeflüge mit der Maschine unternommen und auch das Durchstarten auf der Landebahn geübt. Nach Augenzeugenberichten soll das Flugzeug bei einem Start stark nach links weggezogen und in das Maisfeld eingeschlagen sein.

Die Feuerwehr bei den Löscharbeiten.

Neben den Einsatzkräften der Feuerwehr und Polizei waren auch Vertreter der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung und der Bezirksregierung Münster, die für die Luftsicherheit im gesamten westfälisch-lippischen Landesteil sorgt, vor Ort. Ein Polizeihubschrauber machte Aufnahmen der Einsatzstelle aus der Luft.

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Der Rettungshubschrauber landet.

Die Bergung des Piloten und des Flugzeugs gestaltete sich aufwendig und zog sich über mehrere Stunden hin. Ultraleichtflieger des Typs „Swiss Excellence Risen“ sind mit einem ballistischen Rettungschirm ausgestattet, der Pilot kann diesen manuell aktivieren – ein pyrotechnischer Satz (Treibladung) schießt den Fallschirm dann aus dem Flugzeug. Im Bereich des Wracks konnte kein Fallschirm ausgemacht werden, die Einsatzkräfte mussten also von einer aktiven Treibladung im Flugzeug ausgehen, welche durch den Brand eventuell bereits in Mitleidenschaft gezogen worden war.

Spezialisten des LKA erscheinen zur Entschärfung des Rettungsschirm-Sprengsatzes

Aufgrund dieser Erkenntnisse wurden Spezialisten des Landeskriminalamtes (LKA) NRW aus Düsseldorf zur Bergung und Entschärfung zur Einsatzstelle alarmiert. Die Löschgruppe Holtrup-Vennebeck-Costedt verblieb unter Leitung von Sascha Jung an der Einsatzstelle. Das THW Minden übernahm die Ausleuchtung der Zuwegung und der Einsatzstelle. Gegen 22 Uhr trafen die Spezialisten des LKAs an der Einsatzstelle ein und bestätigten eine vorhandene Treibladung im Flugzeug. Gegen 23 Uhr mussten die manuellen Arbeiten am Flugzeug zur Entschärfung eingestellt werden, da sich die Treibladung unterhalb des Cockpits befand. Daraufhin wurde das THW Bünde mit einem Bagger zur Einsatzstelle alarmiert.

Das Fallschirmpaket wurde mitsamt Treibladung geborgen.

Gegen 1 Uhr war der Bagger vor Ort und konnte tätig werden. Die Bergung des Piloten wurde gegen 02:40 Uhr abgeschlossen, er wurde durch ein Bestattungsunternehmen abtransportiert.

Der pyrotechnische Satz befand sich intakt und nicht ausgelöst unterhalb des Cockpits, die Spezialisten des LKAs konnten diesen komplett mit dem Fallschirmpaket aus dem Wrack entfernen. Der komplette Satz wurde mit dem Bagger aus dem Maisfeld gefahren, die Treibladung wurde entfernt und gegen 03:15 Uhr mit einer Schneidladung zwischen den Landebahnen auf einer Grünfläche zur Explosion gebracht.

Die Treibladung wurde in einem Maisfeld zur Explosion gebracht.

Das Flugzeugwrack wurde mit dem Bagger geborgen und durch ein Bergungsunternehmen abtransportiert, das Wrack wurde sichergestellt um die Unfallursache zu ermitteln.

Die Bergung des Flugzeughecks.

(Quelle & Fotos: Feuerwehr Porta/Michael Horst)

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