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Für Anerkennung und Aufwertung: ver.di Streikmarsch zum Marktplatz Rinteln

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Am Bahnhof in der Nordstadt ging es los:

Rund 200 Erzieherinnen und Erzieher aus Rinteln, dem Auetal, Obernkirchen, Stadthagen, Hagenburg, Hessisch-Oldendorf, Hameln, Bad Münder und Sozialarbeiter/innen aus den Landkreisen Hameln-Pyrmont sowie Holzminden marschierten um kurz nach 10:00 Uhr morgens mit Transparenten und Plakaten in Richtung Marktplatz.

„Anerkennung und Aufwertung wären Priemer“ und „Kita Hero – Game Over. Wir spielen nicht mehr mit!“ stand in großen Buchstaben auf den bunten Schildern, in rote ver.di-Farben gekleidet, zogen die Streikenden durch Bahnhofstraße und die Fußgängerzone.

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Einsatzkräfte der Polizei sorgen für einen reibungslosen Ablauf im Verkehr.

Die Veranstaltung war im Vorfeld bei der Stadt Rinteln angemeldet worden. Die Route wurde genau festgelegt, mit zwei Einsatzfahrzeugen und mehreren Beamten sicherte die Polizei Rinteln die Protestkundgebung, hielt den Verkehr an Kreuzungen auf – damit die Demonstranten die Straße sicher überqueren konnten.

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Mit Sprech-Chören und Trillerpfeifen marschierte die Menschenmenge über die Weserbrücke.

„1, 2, 3 und 4 – für mehr Kohle sind wir hier/5, 6, 7, 8 – mit Altersarmut Schluss gemacht/9 und 10 – Anerkennung woll´n wir sehen“ lautete der „Schlachtruf“ mit dem sich die Menschenmenge einen Weg durch die Stadt bahnte. Auf dem Marktplatz angekommen, ergriff ver.di Gewerkschaftssekretär Michael Patschkowski das Mikrofon und sprach sogleich davon, dass die schweren Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite bis in die Nacht hinein angedauert hatten. „Das, was man uns bisher angeboten hat, ist nicht das was wir wollen“, so Patschkowski. Ein Schlichtungsverfahren sei in die Wege geleitet worden, das habe eine Aussetzung des Streiks in der Phase der Friedenspflicht ab Montag zur Folge. Das bedeutet, ab Montag wird zunächst einmal weitergearbeitet. Doch, so der Sekretär: „Ausgesetzt heisst nicht, für immer beendet!“ Als Schlichter vor dem Schiedsgericht steht auf Arbeitnehmerseite der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Hannover, Herbert Schmalstieg, bereit.

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Rund 200 Menschen versammelten sich am „Westfalentag“ auf dem Rintelner Marktplatz. Am Mikrofon: Jan Orbach, ver.di Gewerkschaftssekretär für den Bereich Hameln-Pyrmont.

Als Vertreter der Stadt Rinteln nutzte der Erste Stadtrat Jörg Schröder die Gelegenheit, sich zu äußern. Er rechnete die Kosten der Stadt für Ausgaben zur Kinderbetreuung vor: „Das sind 6 Millionen Euro, jedes Jahr, die wir auf Pump zur Verfügung stellen.“ Die Kommune stehe am Ende der finanziellen Nahrungskette, argumentierte Schröder und kassierte dafür Buh-Rufe und Pfiffe. Hoffnungen legte Schröder in die Schlichtung und sagte, dass der Streik im gegenseitigen Interesse hoffentlich bald zu Ende sein werde.

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„Die Kommune steht am Ende der finanziellen Nahrungskette“, argumentierte Erster Stadtrat Jörg Schröder – und kassierte Buh-Rufe.
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„Wir hätten uns eine politische Absichtserklärung gewünscht.“, entgegnete der enttäuschte ver.di Gewerkschaftssekretär Michael Patschkowski.

Patschkowski zeigte sich enttäuscht von der Rede Schröders. Er hatte sich eine politische Absichtserklärung gewünscht: „Darum auch die Buh-Rufe.“ Anja Bregulla, Erzieherin aus Rodenberg, erläuterte wie sehr sich der Beruf des Erziehers in den vergangenen 20 Jahren verändert habe. Inklusion und Integration seien einige der erweiterten Aufgaben. Sommerfeste, Laternenfeste wollen organisiert werden – natürlich auch in der Freizeit. Denn: „Wir schalten unsere Maschinen nach Feierabend nicht einfach so ab. Wie soll die Zukunft aussehen, wenn wir so schlecht bezahlt werden?“

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Gegen 11:20 Uhr war die Veranstaltung beendet, die Versammlung löste sich auf. Viele der Teilnehmer tauschten ihr Plakat angesichts der Mittagssonne gegen ein Erfrischungsgetränk, die Fahne gegen einen Eisbecher. Ob es einen erneuten Streikmarsch geben wird, muss das Ergebnis der Schlichtung zeigen.

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Im Eiltempo durch die Stadt: Jörg Schröder wurde zuerst auf ein Eis eingeladen, lud seinerseits lieber selbst die Anwesenden ein – und sprintete ins Rathaus um seine Geldbörse zu holen.
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