Ungefähr 300 Tomatenpflanzen mit malerisch klingenden Sortennamen hatte der Rintelner Obst- und Gartenbauverein anlässlich der Tomaten-Tauschbörse an seinem Stand dabei. Die meisten davon werden durch Vereine und private Gärtner am Leben erhalten.
Darunter die „Indian Redfield“, eine alte indianische Sorte mit kleinen Früchten, die auch gut als Bodendecker eingesetzt werden kann. Oder die „Lukullus“-Tomate, eine Züchtung aus dem Jahre 1906. Ebenso der „Rote Heinz“, eine alte Regionalsorte der Gärtnerei Thunhorst mit kleinen, aromatischen Früchten und einem „Geschmack wie damals“.
Das Angebot der Hobbygärtner wurde gut angenommen, wenngleich nur wenige Wochenmarktbesucher Pflanzen zum Tausch im Gepäck dabei hatten. „Die meisten Tomaten sind regulär gekauft worden“, weiß Dieter Keller vom Landesverband niedersächsischer Gartenbauvereine.
Sorgen macht den Gartenbauvereinen die zunehmende Regulierungswut bei Zulassungen für Saatgut durch die EU und kommerzielle Interessen großer Agrarkonzerne. „Wenn sich das durchsetzt, droht solchen kleinen Tomaten-Tauschbörsen in Zukunft das aus“, befürchtet auch Manfred Langemeier, Vorsitzender des Rintelner Obst- und Gartenbauvereins.
