Zeiten ändern sich. „Trauer wird individualisierter“, erklärte Pastorin Karin Gerhard-Lorenz anlässlich einer Führung über den Seetor-Friedhof beim „Tag des Friedhofs“ am vergangenen Samstag. Menschen brauchten Orte, wo sie bewusst hingehen und sich an den erinnern, der nicht mehr unter ihnen weilt.
Und dieser Ort wird ganz bewusst gestaltet. In Süddeutschland findet man aus traditionellen Gründen oft ein Holzkreuz auf Gräbern. Geknickte Rosen symbolisieren ein junges Leben, was hier ausgelöscht wurde. Ebenfalls im Trend und aus Südeuropa stammend: Das Buch des Lebens. Immer gefragter: Urnenbestattungen.
Auch abseits der Trauersymbolik gab es viel zu sehen beim „Tag des Friedhofs“. Die Ernestinum BigBand spielte beim Konzert in der Friedhofskapelle. Der Hospizverein informierte über seine Arbeit. Die Charatücher-Ausstellung zeigte eine Form von individualisierter Beschäftigung mit dem Thema Tod. Doch auch die Lebenstücher finden immer mehr Absatz. Dort werden markante Stationen des Lebens eingewebt. Die Geburt, Erfolge, Wegepunkte – bis hin zum Lebensende. Bestattungsunternehmen informierten über Möglichkeiten und Angebote, und auch die Stadt Rinteln beantwortete Fragen zum Thema „Bestattung“.