(Rinteln) So zuverlässig wie die Zeitumstellung ist auch die Abfolge der Veranstaltungen im Rintelner Eventkalender.
Gerade erst ist „Rinteln mobil“ Geschichte, da verwandelten sich der Rintelner Marktplatz und Kirchplatz ins Zentrum für automobile Enthusiasten der historischen Gangart. Bei der 27. Rintelner Oldtimer Weserberglandfahrt machten sich über 130 Fahrzeuge mit einer bewegten Geschichte auf eigener Achse auf die etwa 150 Kilometer umfassende Reise bis in den Raum Melle und wieder zurück in die Weserstadt.

Zwischendurch wurde bei Prüfungen Wissen und Geschick benotet, es galt auch, den einen oder anderen Regentropfen zu verschmerzen, ehe sich am Sonntagnachmittag die Organisatoren rund um Hans-Erich Scheffler vom Motorclub Rinteln im ADAC e.V. im Stadtzentrum der Pokalvergabe widmeten.
Bürgermeisterin Andrea Lange gratulierte den Pokalgewinnern, die neben einer Trophäe für die Vitrine auch einen gut gefüllten Gewinnerbeutel vom Sponsor, dem Spargelhof Winkelmann, erhielten. „Oldtimer sind nicht perfekt“, befand Lange, jedoch strahlen die Fahrzeuge mit Geschichte eine besondere Eleganz aus und erzählen eine eigene Geschichte. Wenn man nachliest, was überall auf der Welt los war, als die historischen Autos und Motorräder das Licht der Welt erblickten, stimmt es durchaus nachdenklich. Für reichlich Diskussionsstoff bei den „Benzingesprächen“, die sich zwischen Besuchern und Besitzern, aber auch unter den Oldie-Eigentümern entwickelten, war gesorgt. Und wer einfach nur losgelöst vom Geschehen bummeln und gucken wollte, kam ebenfalls auf seine Kosten.

Da wäre zum Einen der markante Lincoln Versailles, der auf dem Kirchplatz zu sehen war. Die charismatische Fünf-Meter-Limousine mit Motoren bis zu 5,8 Litern Hubraum war für amerikanische Verhältnisse ein „kompaktes“ Modell und wirkt im heutigen Straßenbild so, wie der Versuch, einen runden Kuchen in eine quadratische Form zu pressen. Das Auge des Betrachters bleibt unweigerlich auch an den zahlreichen Opel-Karossen hängen.

Ein Kadett-Kombi, der die Modellbezeichnung noch stolz am Kotflügel spazieren fährt, mit zwei (!) Türen und einer XXL-Ladefläche, dafür aber mit Karosserieholmen, die nach heutigen Standards bestenfalls Streichhölzern entsprächen. Oder der Porsche 911 E, der trotz des Zusatzbuchstabens in der Modellbezeichnung rein gar nichts mit der heutigen Elektromobilität zu tun hatte. Ebenfalls ein Hingucker: Der Motor des Alfa Romeo GT 1300 Junior und natürlich der Wagen selbst.

In Reih und Glied reihten sich die „Oldies“ im Rintelner Stadtzentrum aneinander und pünktlich nach dem großen Finale mit der Pokalvergabe fing es (kurz) wieder an, zu regnen. Die allermeisten Teilnehmer traten darauf die Heimreise an, die restlichen Gäste feierten den schönen Frühlingstag anschließend noch auf dem Marktplatz bei Bratwurst und Bier.

Und während alle gespannt auf die Ankündigung zum 28. Oldtimerspektakel warten, freut man sich in Rinteln bereits aufs nächste Großereignis, das seine Schatten vorauswirft. Am 1. Mai findet der Auftakt für fünf tolle Kirmestage statt. Die Rintelner Maimesse 2025 startet!


(Text & Fotos: vu)