Das Wetter stiehlt in diesen Tagen jedem die Aufmerksamkeit.
Und so merkte Pastor Peter Wolowiecz vor den rund 300 Gläubigen im Alten Hafen gegenüber dem Bürgermeister an, es wäre angesichts der Hitze eine respektable Leistung, in Anzug und Krawatte anwesend zu sein.
Die Besucher stimmten sich mit einem Bühnenprogramm auf die Schiffswallfahrt zum 1200-jährigen Bestehen des Bistums Hildesheim nach Hameln ein. „Clear Voices“ aus Bad Pyrmont sangen auf der Bühne, das Publikum schwitzte und fächerte sich mit den Liederheften Luft zu. Das Glockengeläut von St. Sturmius übertönte Teile des Musikprogramms. Der 7-jährige Jonas Packner gab einen Gastbeitrag auf der Trompete zum Besten.
Man nutzte die Infrastruktur des Hafenfestes, Bühne, Tische und Sitzbänke, für den Auftakt der Wallfahrtsveranstaltung gleich mit – und baute sie kurzerhand um. Der ansonsten begehrte „Platz an der Sonne“ blieb leergefegt, die Gläubigen zogen sich lieber in den Schatten zurück.
Der Bischof von Hildesheim, Norbert Trelle, erreichte den Alten Hafen ebenfalls im üppigen Gewand, bewies aber trotz der Glutofen-Hitze am Vormittag Humor: „Man wird ja als Bischof oft aufs Wetter reduziert, viele sagen, sie haben einen Draht nach oben. Aber bitte nicht SO warm!“ Er hatte sich anlässlich des Jubiläums vorgenommen, alle Dekanate zu besuchen. Dies war sein erster Besuch in Rinteln.
Und mit Blick auf Schiff und Anzahl der anwesenden Menschen schmunzelte er: „Hoffentlich passt es mit dem Tiefgang. Nachwiegen wollen wir nicht.“