Und da haben wir es wieder, das Thema Nummer Eins in dieser Outdoor-Veranstaltungssaison: Der Sommer. Oder besser gesagt, der „Nicht vorhandene und größtenteils Veranstaltungen im Freien vermiesende Sommer 2017.“ Er brachte Organisatoren und Eventmanager ins Schwitzen, warf Terminpläne über den Haufen und mühte sich redlich, mit Regen und kühlen Temperaturen jede noch so sorgfältige Planung durcheinander zu wirbeln.
Doch er hat die Rechnung ohne die Techno-Fans und Freunde elektronischer Tanzmusik gemacht. Denn die tanzen auch bei Wind und Regen, zumal die kühle Dusche bei der Premiere des Great Spirit Festivals im Steinzeichen Steinbergen nur kurz dauerte. Dafür fiel sie umso heftiger aus. Wie so oft galt auch beim Great Spirit Festival die Devise: „Je später der Abend, desto mehr Publikum.“ Zwar erschütterten die ersten Bass-Beats bereits am Samstag ab 16:00 Uhr die felsige Kulisse des Steinzeichens, doch so richtig voll wurde es erst mit einsetzender Dämmerung.
Dann kippte jemand auf Wolke Sieben versehentlich den Auffangbehälter fürs Regenwasser über der Region aus. Kurz nach einem grandiosen Farbenspiel und einem satt-roten, feurigen Sonnenuntergang (gerade die Schweizerin Lilly Palmer ihr Publikum so richtig in Laune gespielt und performte ihren neuen Track mit dem Titel „Resolute“) fielen die ersten Tropfen aufs Festivalvolk. Während die tanzfreudigen Gäste unter Baumkronen Schutz suchten, nahm der Regen zu und spülte kurzzeitig die gesamte Festivalfläche leer.
Beim Great Spirit Festival in Steinbergen: Lilly Palmer mit „Resolute“
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Besucher versteckten sich zunächst unter Vordächern und Imbissständen, bis einige findige Fans auf die Idee kamen, die Zelte und mobilen Dächer kurzerhand mit Muskelkraft in Richtung Bühne zu befördern und dort unter überdimensionalen Regenschirmen einfach weiterzutanzen. Das Konzept ging auf, irgendwann war Wolke Sieben leergetröpfelt und die Party konnte weitergehen. Bei knochentrockenem Bass und bebenden Beats bespaßte ein ganzes Meer an DJs das feierwillige Partyvolk bis in die frühen Morgenstunden. Dank surrealer Beleuchtung und farbenfrohen Details (so versteckte sich beispielsweise ein spukiges Hochzeitskleid im Wald über dem „Spirit“-Floor) entfaltete die Location während der Nacht erst ihr wahres Potenzial. Und aller Feuchtigkeit von oben zum Trotz, oder gerade deswegen: Steinbergen ist zwar nicht Woodstock oder Wacken, doch ein bißchen Regen gehört zum guten Festival-Ton nun mal einfach dazu. Wir hoffen auf eine Neuauflage im nächsten Jahr!