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Große Belastung für ehrenamtliche Brandschützer: Bückeburger Feuerwehr rückt zu Großbrand und Rettungsdienstunterstützung aus

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Hinter den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Bückeburg-Stadt liegt eine arbeitsreiche Woche.

„Neben Ausbildung und Fahrzeugpflege im Rahmen des offenen Dienstabends nutzten viele Kameraden die vergangene Woche für Büroarbeiten. So wurden Berichte geschrieben und Unterlagen sortiert, alles Arbeiten für die im normalen Alltagsgeschäft nur wenig Zeit übrig bleibt“, so der Stadtpressewart Steffen Titze.

„Beruf und Ehrenamt vereint zu bekommen ist oftmals nicht ganz einfach“ berichtet Ortsbrandmeister Oliver Witt. Alle seiner Kameraden gehen einem Beruf nach und sind nur in ihrer Freizeit Feuerwehrmann. Nicht selten werden die Kameraden während der Arbeitszeit oder beim gemütlichen Familiennachmittag gestört.

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Vier Mal rückten die Bückeburger Feuerwehrleute in der vergangenen Woche zur Unterstützung des Rettungsdienstes aus. Es galt, verschlossene Türen zu öffnen und beim Transport der Patienten zu unterstützen. (Foto: Feuerwehr Bückeburg/Steffen Titze)

So auch in der vergangenen Woche mehrfach. Bereits Montagmorgen mussten die Feuerwehrleute in den Oberwallweg ausrücken. Der Rettungsdienst benötigte Unterstützung, da hinter einer verschlossenen Tür eine hilflose Person vermutet wurde. Die Feuerwehr öffnete die Tür und konnte schnell Entwarnung geben. Die Bewohnerin hatte nur tief geschlafen und das Klingeln überhört.

Ebenfalls zu einer Türnotöffnung für den Rettungsdienst rückte die Freiwillige Feuerwehr Bückeburg-Stadt am Sonntagnachmittag gegen 17:00 Uhr in die Lange Straße aus. Diesmal konnte die Tür schadenfrei geöffnet werden, da die Feuerwehr sich Zugang über die Drehleiter verschaffen konnte. „Vom Drehleiterkorb aus wurde ein angekipptes Fenster geöffnet“ berichtet Einsatzleiter Frank Schubert.
Nur wenige Stunden später, um 1:56 Uhr, wurde die Freiwillige Feuerwehr Bückeburg-Stadt zusammen mit der Ortsfeuerwehr Röcke alarmiert. Auch dieses Mal benötigte der Rettungsdienst Unterstützung, um an einen Patienten zu gelangen. Die Kräfte der Ortsfeuerwehr Röcke öffneten mit Brechwerkzeug die Tür, um einen schnellen Zugang zu ermöglichen. Der Rüstzug der Schwerpunktfeuerwehr stand in Bereitstellung, brauchte aber nicht mehr tätig werden.

Die Kurze Nacht sollte auch weiterhin mit wenig Schlaf behaftet bleiben, denn schon um 7:30 Uhr schrillten erneut die Alarmempfänger zum 3. Alarmeinsatz binnen 14 Stunden. Dieses Mal galt es, in der Wallstraße den Rettungsdienst beim Transport einer erkrankten Person aus dem Obergeschoss zu unterstützten. Mit einer Schleifkorbtrage und reichlich Manpower verbrachten Feuerwehr und Rettungsdienst den Patienten zum Rettungswagen.

„3 Einsätze in so kurzer Zeit mit Unterbrechung der Nachtruhe sind eine erhebliche Belastung für den menschlichen Körper.“ berichtet Frank Schubert, der als Berufsfeuerwehrmann in Hannover regelmäßig solchen Belastungen ausgesetzt ist. „In der Freiwilligen Feuerwehr sind solche Nächte zum Glück selten“, ergänzt er.

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Um diese Belastung gering zu halten, hat die Schwerpunktfeuerwehr Bückeburg-Stadt auch ein spezielles Alarmierungssystem. „Bei Kleineinsätzen werden nur 2/3 der Kameraden alarmiert, eine Gruppe bleibt immer in Reserve“ berichtet Ortsbrandmeister Oliver Witt. Somit soll die Belastung auf die Kameraden reduziert werden und immer eine Reserve verfügbar bleiben. Nur bei größeren Einsatzlagen wie beispielsweise Bränden mit Menschengefährdung werden alle 70 Einsatzkräfte sofort alarmiert. „Von Montag bis Freitag werden während der Arbeitszeit vorsorglich auch alle Kameraden alarmiert, da viele Einsatzkräfte ihren Arbeitsplatz nicht verlassen können oder außerhalb Bückeburgs arbeiten.“ berichtet Witt. 
„Wir appellieren deshalb an alle Arbeitgeber, Feuerwehrkameraden im Alarmfall freizustellen, soweit es die betriebliche Belangen ermöglichen.“ äußert Witt und fügt hinzu „Im Einsatzfall benötigen wir jeden Kameraden.“

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Beim Großbrand in Hafen Wiehagen unterstützten die Feuerwehrleute aus Bückeburg mit einem Wasserwerfer und der Drehleiter bei der Brandbekämpfung. (Foto: Feuerwehr Bückeburg/Steffen Titze)

Und alle Kameraden wurden in der Nacht von Donnerstag zu Freitag benötigt, als im Hafen Wiehagen in der Samtgemeinde Niedernwöhren eine große Lagerhalle voller Stroh brannte. Mehr als 250 Einsatzkräfte aus dem gesamten Landkreis, aus Petershagen und Hannover rückten zur Brandbekämpfung aus. Darunter auch 32 Einsatzkräfte der Schwerpunktfeuerwehr Bückeburg-Stadt mit 6 Fahrzeugen.
Über 10 Stunden hinweg bekämpften die Bückeburger Feuerwehrleute aus dem Korb der Drehleiter und mit dem Schaum-Wasser-Werfer gemeinsam mit den anderen Feuerwehren die Flammen. Zeitgleich förderten die Bückeburger über 3 Pumpen Wasser aus dem Mittellandkanal zur Brandstelle.
Während des laufenden Einsatzes in Wiehagen musste die Feuerwehr Bückeburg in der Nacht zu einem Feueralarm durch eine automatische Brandmeldeanlage in einem Geldinstitut auf dem Marktplatz ausrücken. Mit zwei Fahrzeugen wurde die Einsatzstelle angefahren und kontrolliert. Es handelte sich glücklicherweise um einen Fehlalarm. Die Ursache konnte nicht ermittelt werden. Hätte sich der Alarm nicht als Fehlalarm entpuppt, wären die Einsatzkräfte der acht weiteren Ortsfeuerwehren hinzugekommen. „Wir arbeiten mit allen neun Feuerwehren Hand in Hand.“ berichtet Stadtbrandmeister Marko Bruckmann.

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(Foto: Feuerwehr Bückeburg/Steffen Titze)

Zeitgleich mit den Kräften der Schwerpunktfeuerwehr waren auch fünf Kameraden der Ortsfeuerwehr Rusbend beim Brand in Wiehagen. Mit dem ABC-Erkunder, einem Messfahrzeug führ Gefahrstoffeinsätze, waren sie als Bestandteil der Umweltschutzeinheit des Landkreises im Einsatz, um Rauch und Löschwasser zu überprüfen. Im weiteren Einsatzverlauf waren auch neun Feuerwehrleute aus Röcke und Meinsen-Warber-Achum als Bestandteil des 2. Zuges der Kreisfeuerbereitschaft Schaumburg-Süd im Einsatz, um die vor Ort befindlichen Einsatzkräfte beim Ablöschen des Strohs abzulösen.

Die Kräfte der Ortsfeuerwehr Bückeburg-Stadt waren innerhalb einer Woche fast 16 Stunden im Einsatz, hinzukommen die Zeiten für die Wiederaufbereitung und Reinigung der Fahrzeuge und Geräte. Zusätzlich mussten am Sonntag noch einmal Feuerwehrleute an die Einsatzstelle fahren um den Schaum-Wasser-Werfer zurück zu holen. Er war nach Abrücken der Bückeburger Feuerwehr an der Einsatzstelle verblieben und fast 2,5 Tage durchgehend im Einsatz. In der Zeit wurden schätzungsweise 140.000 Liter Wasser mit ihm auf das Brandgut abgegeben. Hierbei zeigte sich wieder einmal die Wichtigkeit des 20 Jahre alten Anhängers.

„Ein großer Dank gilt allen Arbeitgebern, welche am Freitag unsere Kameraden von der Arbeit freistellten.“ sagt Oliver Witt, denn den Kameraden waren die Anstrengungen der Nacht deutlich anzusehen.

Durch die vielen Einsätze in der Woche mussten auch die Familien einige Einbußen in Kauf nehmen. Mann und Familienvater waren mehrmals über Stunden hinweg nicht zu Hause, Kinobesuche oder Familienausflüge mussten ausfallen. Entschädigt werden Frauen und Kinder am 7. August, wenn die Bückeburger Feuerwehrleute wieder ihren traditionellen Brunch veranstalten, wo die Einsatzkräfte gemeinsam mit Frauen und Kindern einen schönen Sonntagmorgen verbringen. Doch auch dabei immer mit der Gefahr, dass jederzeit der Alarmempfänger los schrillt, 24 Stunden am Tag – 365 Tage im Jahr.

(Quelle: Stadtpressewart Feuerwehr Bückeburg/Steffen Titze)

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