„Mit Bedauern haben die Rintelner Grünen die ablehnende Haltung der WGS gegenüber einer kommunalen Trägerschaft einer Montessori-Schule in Rinteln zur Kenntnis genommen“, teilen sie in einer Pressemeldung mit. „Es ist sehr schade, dass Teile der WGS scheinbar reflexhaft Anträge ablehnen, die nicht aus der Mehrheitsgruppe kommen“ kommentiert Uta Fahrenkamp (Grüne) die Berichterstattung und verweist dabei beispielhaft auf Anträge zur Liegewiese an der Weser und zum Thema Car-Sharing.
„Wir hoffen aber sehr, dass sie sich in der angekündigten Diskussion auch tatsächlich mit der Materie auseinandersetzen“ fährt Fahrenkamp fort und erklärt weiter, dass es bei dem Antrag der Grünen eben nicht darum gehe, der Stadt eine Privatschule unterzuschieben (was ja an sich schon ein Widerspruch ist), sondern im Gegenteil: eine staatliche Schule mit reformpädagogischen Ansätzen in Rinteln aufzubauen. In diesem Zusammenhang stimmt sie auch dem Schulamtsleiter Hans-Georg Dlugosch zu, dass die Stadt selbst natürlich nicht für die Pädagogik zuständig ist, „aber die Stadt kann und darf sehr wohl die Schulleiter fragen, ob sie bereit wären, einen Montessori-Zweig bei sich an der Schule zu eröffnen und ihnen dafür Unterstützung anzubieten.“
Dass es so auch in anderen Städten funktioniert, zeigen die Zahlen des Montessori Dachverbandes Deutschland e.V, wonach sich rund 45% aller deutschen Montessori Schulen in kommunaler Hand befinden. „Selbstverständlich ist es dann das ureigene Recht des Schulvorstandes und der Gesamtkonferenz darüber zu bestimmen, nach welchen pädagogischen Ansätzen an ihrer Schule unterrichtet werden soll“ so Fahrenkamp.
Dietmar Vogt ergänzt abschließend: „So oder so hoffen wir auf eine sachliche Diskussion ohne persönlichen Angriffe und Unterstellungen“ und bittet die WGS, sie möge „sich durch eigene Ideen konstruktiv einbringen, um die Attraktivität der Rintelner Schullandschaft durch noch mehr Vielfalt zu steigern“. (pr)