„Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, heißt es im Volksmund. Doch damit im kommenden Jahr möglichst viele Schwalben optimale Bedingungen zum Nestbau vorfinden, müssen jetzt erst einmal Bohrmaschinen knattern. Wenn die gefiederten Gesellen, die sich das Gebäude der Grundschule Exten/Krankenhagen als favorisierten Nestbauplatz ausgesucht haben, zurückkehren, werden sie jede Menge Veränderungen vorfinden.
Im Rahmen des NABU Projekts „Schwalben willkommen“ haben Schüler der Grundschule Exten/Krankenhagen Nisthilfen und Kotbretter selbstgebaut und bemalt. Insgesamt 12 Nester und 15 Bretter sind in Handarbeit mit Unterstützung der Firma Requardt Holzbau entstanden und wurden jetzt in luftiger Höhe an der Wand des Grundschulgebäudes montiert.
Die Werkfeuerwehr der Lebenshilfe Rinteln verhalf dazu, mit der Drehleiter punktgenau an die Montageorte zu gelangen. Begleitet wurde die Aktion vom NDR, der einen Beitrag für die Sendung „NaturNah“ produziert. Neben den handwerklichen Fähigkeiten soll den Kindern das Wissen um sogenannte „gebäudebrütende“ Schwalbenarten vermittelt werden. Hier ist es die Gattung der Mehlschwalbe, die das Gebäude der Grundschule Exten als Nestbauplatz auserkoren hat. Die besonders geschützte Tierart hat als Langstreckenzieher rund 10.000 Kilometer aus der südlichen Sahara zurückgelegt und richtet ihre Nester im Frühjahr wieder her oder baut neue. „Jedes Nest besteht aus bis zu 1.500 Lehmkügelchen“, weiß man beim NABU. Dabei kann das Baumaterial nicht beliebig weit im Schnabel transportiert werden. Maximal 500 Meter weit, sonst trocknet es aus und wird als Baumaterial unbrauchbar. Daher ist die Exter in der Nähe so wichtig.
Mit den vorgefertigten Nestern sollen den Vögeln verbesserte Nistbedingungen geschaffen werden. Und die Kotbretter haben neben ihrem dekorativen Äußeren auch eine ganz praktische Funktion: Der Schwalbenkot verunreinigt nicht mehr die darunter liegenden Fenster. Jetzt sind alle Beteiligten gespannt, wie die Schwalben ihre neu vorbereitete Behausung im Frühjahr annehmen werden. Die „Räumlichkeiten“ sind jedenfalls schon mal bezugsfertig hergerichtet, die gefiederten „Mieter“ können kommen.