(Deckbergen / Kleinenwieden) Auf der Versammlung der Jagdgenossenschaft Deckbergen-Kleinenwieden zeigte sich Vorsitzender Christian Beißner zufrieden mit den Jagdpächtern im Revier.
Die hätten „Gute Arbeit“ geleistet, so Beißner und fest machte er das an den Zahlen der Abschüsse, durch die die Schadensbilanz an den Feldern gering gehalten werden konnte.
Ein weiterer Grund für die geringen Schäden im Maisbestand ist aber auch die Tatsache, dass Wildschweine einen ausgeprägten Sinn für Leckereien haben: „Wenn sie genug Eicheln und Bucheckern finden, ist für sie der Mais nur zweite Wahl“, so Eberhard Sodenkamp.
Er berichtete weiter von der hohen Intelligenz der Schweine, die, wenn sie denn in den Mais gehen, es den Jägern richtig schwer machen, sie zu erwischen. Für Sodenkamp ein Ärgernis sind Hundehalter, die ihre Vierbeiner frei im Wald herumlaufen lassen und damit Kirrungen (Futterstellen für Wild – Lockfütterung) durch den Geruch der Hunde zunichte machen. Wenn er davon spricht, dass er einen der Hundehalter „getroffen“ hat, dann meint er das natürlich im im Sinne eines klärenden Gesprächs.
Heinrich Schlüter ist der wohl dienstälteste Jäger in der Genossenschaft. Seit 1963 jagt der 87-jährige im Revier um Westendorf herum und er ist einer derjenigen, der seine Munition noch selber stopft. „Mit einer Presse aus den USA, so kann ich meine Hülsen mehrfach verwenden und genau das Geschoss einsetzen, das ich brauche!“
Wildschweine sind vor ihm nicht sicher, allerdings hat er in seiner lange Jagdzeit nur einen „Bock“ geschossen: „Mit Rehwild haben wir im Revier wegen fehlendem Wald kein Glück!“ Zu schaffen machen den Jagdberechtigten im Revierbereich invasive Arten wie etwa der Waschbär. Auch die Wildgänse fallen in großer Zahl auf den Äckern im Revier ein: „Die nahe Auenlandschaft steigert die Attraktivität des Gebietes für Gänse“, so Sodenkamp. Allerdings gibt es einen Entschädigungstopf heimischer Kiesabbaubetriebe für Fraßschäden.
Bevor die Jagdgenossenschaft dann zum wohlverdienten Wildessen in der gemütlichen Bar von Familie Schatzl überging, wurde noch über die Verwendung der Jagdpacht beraten. (ssw)