(Landkreis) Die Volksbank in Schaumburg und Nienburg hat mit den Schaumburger Handwerkern, Steuerberatern sowie Vertretern der Schaumburger Städte, Gemeinden, Kirchen und des Landkreises auf das neue Jahr angestoßen.
Rund 150 Gäste folgten der Einladung zum mittlerweile dreizehnten Neujahrsempfang in den Rathaussaal in Bückeburg. Joachim Schorling, Vorstandsmitglied der Volksbank in Schaumburg und Nienburg, begrüßte gemeinsam mit Schaumburgs Kreishandwerksmeister Dieter Ahrens und Dr. Michael Kricheldorf vom Steuerberater-Ortsverband Schaumburg die Gäste. Sie zeigten sich mehrheitlich zufrieden mit der Entwicklung des Wirtschaftsjahres 2024. Höhepunkt des Abends war der Vortrag von Gastreferent Dr. Boris Nikolai Konrad, Gedächtnistrainer und Neurowissenschaftler, der die Anwesenden mit kleinen Geschichten, Fakten und Gedächtnisübungen zum Lachen, Mitmachen und Staunen brachte.
Volksbank in Schaumburg und Nienburg erzielt gutes Geschäftsergebnis
In seiner Begrüßungsrede ging Joachim Schorling auf die Herausforderungen des vergangenen Jahres ein. Dazu gehörten neben der angespannten geopolitischen Lage und der weiterhin hohen Inflationsrate zahlreiche Regulatorien, die eine florierende Wirtschaft erschwerten. Ein Blick auf die aktuellen Finanzmärkte zeigte jedoch eine zu erwartende Entspannung der Lage, gerade im Bereich Geldanlagen und Bauen. Prognosen der DZ Bank zufolge ist für die kommenden zwölf Monate mit weiteren Leitzinssenkungen zu rechnen, sodass die Zinsen bei kurzen Laufzeiten weiter fallen und im langfristigen Bereich leicht steigen werden. „Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um zu investieren“, betonte Joachim Schorling und empfahl den Anwesenden eine breite Streuung über mehrere Anlageklassen sowie eine globale Ausrichtung.
Insgesamt freut sich die Volksbank in Schaumburg und Nienburg über ein gutes Geschäftsjahr. Vorläufige Zahlen zeigen, dass die Volksbank ihre Bilanzsumme 2024 von rund 4,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf 5,1 Milliarden Euro gesteigert hat. Auch im Kundenkreditgeschäft konnte ein deutliches Wachstum verzeichnet werden. Hier steigerte die Bank ihr Volumen von 3,6 Milliarden auf 3,9 Milliarden Euro. Die Bank schloss ihr Geschäftsjahr mit einem soliden Ergebnis ab und rechnet auch 2025 weiter mit einer guten und stabilen Ertragslage.
Handwerk ist auch in schwierigen Zeiten Passion
Dieter Ahrens verzichtete dieses Jahr auf konkrete Zahlen oder eine nüchterne Analyse der aktuellen Lage in der Kreishandwerkerschaft. Er gab stattdessen einen emotionalen Einblick in das Selbstverständnis des Berufsstands und berichtete mit kleinen Anekdoten auf anschauliche, leicht poetische Weise aus dem letzten Jahr. Zusammenfassend sei 2024 nicht leicht gewesen, aber „Handwerk ist immer auch Leidenschaft, oder besser – Passion“, betonte er. Man dürfe daher nie den Humor verlieren. Ein guter Handwerker könne immer auch stolz darauf sein, was er ist und dadurch erschafft. „Nichts kann den Handwerker mehr stärken als das Vertrauen, das man ihm entgegenbringt“, ergänzte er. „Wer glaubt gut zu sein, hat aufgehört besser zu werden.“ Mit Freude hat Herr Ahrens auch auf den Nachwuchs hingewiesen: Die nächste Freisprechung der Handwerksgesellen aus den eigenen Reihen findet am 6. Februar im Rathaussaal in Bückeburg statt.
Neues für Unternehmer – die Steuerberater informieren
Für Dr. Michael Kricheldorf kann eine erfolgreiche Steuerberatung nur durch Zusammenarbeit von Mandanten und Steuerbüro funktionieren. Hierfür ist es wichtig, dass sich die Mandanten mit den aktuellen gesetzlichen Entwicklungen im Steuerrecht auseinandersetzen. Dr. Kricheldorf erläuterte, in welcher Rolle er sich und seine Zunft sieht: „Wir sind Ihre Berater, Ihre Dienstleister. Wir stehen Ihnen erklärend und informierend zur Seite.“ Er nutzte den feierlichen Rahmen des Neujahrsempfangs, um auf drei wichtige Themen hinzuweisen, die den Großteil der geladenen Gäste betreffen. Hierbei ging es zunächst um die E-Rechnung. Ab dem 1.1.2025 wird für Unternehmen die Pflicht eingeführt, ihre Rechnungen an andere Unternehmer in einem strukturierten elektronischen Format zu verfassen, das elektronisch ausgewertet und in einem europäischen Meldesystem erfasst werden kann. Ziel sind die weitere Digitalisierung und die Bereitstellung der Daten an die Finanzverwaltung. Ein weiterer neuer Punkt 2025 ist die Meldepflicht für elektronische Kassensysteme. Alle Unternehmer sind ab sofort verpflichtet, elektronische Registrierkassen und andere elektronische Aufzeichnungssysteme sowie die dazugehörigen zertifizierten technischen Sicherheitseinrichtungen (TSE), die sie in ihrem Betrieb angeschafft haben, zu melden. Der letzte Punkt, über den Herr Dr. Kricheldorf informierte, war die Einführung einer Wirtschafts- Identifikationsnummer für alle Unternehmer. Seit November 2024 erhält stufenweise jeder wirtschaftlich tätige Unternehmer automatisch eine Wirtschafts-Identifikationsnummer vom Bundeszentralamt für Steuern (BZSt). Diese ist von ihrer Funktionsweise mit der Steuer- Identifikationsnummer von natürlichen Personen vergleichbar, da sie für jedes Unternehmen einmalig vergeben wird und zukünftig verpflichtend als Identifizierungsmerkmal auf allen Anträgen, Erklärungen und Mitteilungen gegenüber Finanzbehörden anzugeben ist.

Mit einfachen Übungen das eigene Gehirn fit für den Alltag halten
Zwischen Regulatorien und Alltagsstress kann man leicht den Überblick verlieren. Ein paar Tipps und Tricks, wie man das eigene Gehirn fit und aktiv hält, gab es vom diesjährigen Gastredner. Durch drei Teilnahmen bei Wetten, dass…? und zwei Auftritten bei Deutschlands Superhirn (ZDF) ist er kein Unbekannter. Dr. Boris Nikolai Konrad ist Gedächtnistrainer, Neurowissenschaftler und mehrfacher Weltmeister im Gedächtnissport. Nach einer kurzen Einführung in die Funktionsweise des Gehirns und der Demonstration, dass er sich in eineinhalb Minuten die Reihenfolge aller Karten eines Kartenspiels merken kann, lud er die Gäste zur Mitarbeit ein. Sie erhielten die Gelegenheit, mit praktischen Übungen ihr eigenes Gedächtnis herauszufordern und zu schulen. Den Anwesenden gelang es in kürzester Zeit, sich 20 scheinbar zufällig gewählte Begriffe mit der Rautenmethode zu merken, allein durch die bildliche Verknüpfung dieser Begriffe mit einem Weg den eigenen Körper hinauf (beginnend mit den Füßen, die Beine und den Oberkörper hinauf bis zu den Augen).
Durch solche Verknüpfungen entstehen neue Verbindungen im Gehirn. Das Gehirn wird aktiviert und trainiert, die Merkfähigkeit lässt sich verbessern. Der Schlüssel zum Erfolg ist aber auch hier die Wiederholung und die andauernde Herausforderung des eigenen Geistes. Zum Abschluss des interaktiven Vortrags postulierte Dr. Konrad: „Mein Gehirn ist ganz normal. Ich fordere es nur ständig heraus. Wenn ich ein Superhirn bin, ist jeder von Ihnen auch eins.“
(pr)