Am gestrigen Mittwoch gegen 15:41 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Porta zu einem Wohnhausbrand im Ortsteil Neesen an der B 482, alarmiert.
Bei dem betroffenen Objekt handelt es sich um ein älteres Mehrfamilienhaus, das früher als Gaststätte genutzt wurde. Es liegt direkt an der B 482 mit mehreren Anbauten im hinteren Bereich zur Bergseite. Bei Eintreffen der Feuerwehr drang dichter, schwarzer Brandrauch aus dem gesamten Dachstuhl. Auf der Bergseite hatte der Brand im ersten Obergeschoss bereits ein Fenster und eine Glasbausteinwand durchschlagen.
Eine Person vor Ort informierte die Einsatzkräfte darüber, dass mindestens eine Person das Gebäude bewohnt und sich auch wahrscheinlich noch darin befindet. Daraufhin drangen mehrere Trupps unter schweren Atemschutz zur Menschenrettung in das Gebäude vor. Parallel erfolgte eine Alarmstufenerhöhung, weitere Portaner Kräfte und eine zweite Drehleiter von der Berufsfeuerwehr Minden wurden zur Einsatzstelle entsandt. Die Trupps im Gebäude konnten das Erdgeschoss und die Anbauten vollständig absuchen, ein Vordringen in die oberen Etagen durch das Gebäude war nicht mehr möglich. Der Brand hatte bereits auf das vertäfelte Treppenhaus übergegriffen, die Decken im Haus bestehen aus Holz und Lehm. Die Trupps wurden aus dem Gebäude zurückgezogen, über Leitern wurde versucht in das 1. OG vorzudringen und dort zu suchen. Der Brand wurde durch den einsetzenden Sturm stark angefacht und griff schließlich auf den gesamten Dachstuhl über. Die eingesetzten Trupps hatten zu diesem Zeitpunkt das Gebäude unverletzt verlassen können. Starkregen und Hagelschauer erschwerten die Löscharbeiten zusätzlich.
Die Brandbekämpfung erfolgte über die Wenderohre der beiden Drehleitern von der zwischenzeitlich gesperrten Bundesstraße aus, im hinteren Bereich (Bergseite) wurden zwei C-Rohre eingesetzt. Die Wasserversorgung erfolgte über Hydranten vor Ort, zusätzlich wurde eine Schlauchleitung zur Wasserversorgung zur Platten Weide verlegt. Die Löscharbeiten zeigten Wirkung, der Brand konnte mit Nachlassen des Sturms unter Kontrolle gebracht werden.
Bei Nachlöscharbeiten machten Einsatzkräfte Bewegungen und den Schein einer Taschenlampe im ersten Obergeschoß aus. Eine Reaktion auf Anrufe erfolgte nicht, auch an den Fenstern machte sich niemand bemerkbar. Umgehend wurden Leitern eingesetzt, im Brandschutt konnten frische Fußspuren ausgemacht werden. In einem Bett im hinteren Gebäudebereich wurde gegen 19:30 Uhr eine männliche Person aufgefunden. Hierbei handelte es sich um den vermissten Bewohner, der sein Zimmer nicht verlassen wollte. Die Einsatzkräfte konnten ihn in Gesprächen überzeugen mitzukommen und das Haus zu verlassen. Er wurde schließlich über die Drehleiter in Sicherheit gebracht und dem Rettungsdienst übergeben. Nach einer notärztlichen Versorgung wurde er durch das Deutsche Rote Kreuz ins Klinikum Minden transportiert. Über den weiteren Gesundheitszustand ist derzeit nichts bekannt.
Die Löscharbeiten wurden über die Drehleiter fortgesetzt, die Decken im Gebäude sind größtenteils eingestürzt. Die Dachpfannen auf der Seite zu Bundesstraße wurden abgetragen um eine Öffnung der Bundesstraße für den Verkehr zu ermöglichen. Aufgrund der Straßensperrung kam es zu größeren Verkehrsbehinderungen im Stadtgebiet.
Durch das Deutsche Rote Kreuz, Ortsgruppe Barkhausen, wurden die durch den Starkregen durchnässten Einsatzkräfte mit warmen Getränken und Verpflegung versorgt. Gegen 20:45 Uhr konnte ein Großteil der Einsatzkräfte abgezogen werden, mit dem Rückbau der Schlauchleitungen wurde begonnen. Die Löschgruppen Hausberge, Lohfeld und Barkhausen übernahmen die Brandwache und das Abräumen der Dachpfannen. Der Mitarbeiter des städtischen Bauhofes sorgten für die Absperrung der Brandruine. Die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica ist am heutigen Donnerstag weiter vor Ort, aktuell führt die Löschgruppe Holzhausen Nachlöscharbeiten in dem betroffenen Objekt aus. Die B482 ist deshalb weiterhin gesperrt.
Quelle: Feuerwehr Porta/Michael Horst