Erzählcafe in der Eulenburg.
„Statt Mozartkugeln haben wir heute Goethe-Bällchen im Programm!“ Dieser Satz von Dietrich von Blomberg sorgte für Erheiterung bei den Gästen des Erzählcafes, das am Mittwoch dem 13. Februar 2013 ganz im Zeichen von Johann Wolfgang von Goethe stand.
Die unterhaltsame Stunde am Nachmittag verging dann auch wie im Flug als von Blomberg in seiner lockeren und kurzweiligen Präsentation darauf einging, wodurch man erst im Jahre 2008 auf die Spur des Dichterfürsten kam und dass diese Fährte zurück ins Jahr 1779 und ins schöne Rintelner Dorf namens „Exten“ führte.
Führende Goethe-Forscher, die sein Leben bis ins kleinste Detail durchleuchtet hatten, waren aufgeregt. Da gab es doch tatsächlich eine Facette in Goethes Geschichte, die bis dato unbeleuchtet war. Doch was trieb den Dichter nach Exten? War es ein Auftrag? Kam er um zu malen? Gar ein amouröses Abenteuer? Fest steht, er besuchte die Witwe Gräfin Isabelle von Wartensleben und malte ein Bild. Dieses Bild brachte Dr. Richard Hüttel – Leiter der grafischen Abteilung im Museum der bildenden Künste in Leipzig – nach langer Recherche auf die richtige Spur.
Die Buchstaben „EX“ und „EN“ (in der Mitte war das Bild geknickt und daher kein Buchstabe mehr sichtbar) hielten Forscher lange Zeit für eine Abkürzung aus dem Lateinischen, bis Dr. Hüttel auf die Idee mit dem Ort „Exten“ kam und man dank ausgiebiger Nachforschungen auch die Stelle fand, wo Goethe gestanden haben muß, als er das Bild malte.
Über die genauen Beweggründe Goethes diskutieren zur Zeit noch die Experten, wollen ihre gewonnenen Erkenntnisse aber auf einem Symposium im Sommer diesen Jahres in Exten der Öffentlichkeit vorstellen.
Bis dahin darf geschmunzelt werden. Über die Goethe-Statue „Herr Goethe steht in der Exter“ und die Tatsache dass die Statue eigentlich ein Sonderpreis war – der ausgeschriebene Wettbewerb sah eine Gingko-Biloba-Skupltur in dem beschädigten Stück Außenmauer als Gewinner vor. Über das Scheitern der Finanzierung des Projekts und den mißverstandenen „King-Kong“-Baum lachten von Blomberg und die anwesenden Gäste gleichermaßen.
Zum Schluß gab der ebenfalls anwesende Volker Buck seine Neukomposition von Goethes Ballade „Der Fischer“ auf der eigens mitgebrachten Gitarre zum Besten.
Doch was hat es nun mit den Goethe-Bällchen auf sich? Das ganze war eine Idee vom Gastgeber in Zusammenarbeit mit dem Extener Bäcker Klaus Keßler in Exten. Zum Aschermittwoch gab es anstelle der traditionell servierten Berliner diesmal aus aktuellem Anlaß die „Goethe-Bällchen“, Krapfen gefüllt mit Quittenmarmelade aus Exten. Die Idee kam gut an und soll vielleicht sogar ins tägliche Sortiment aufgenommen werden.