(Rinteln) Es ist erschreckend, wie einfach Einbrecher durch schlecht gesicherte Fenster in Häuser eindringen können. Entscheidend sind dabei nur wenige Millimeter Metall: Besitzt das Fenster sogenannte „Pilzkopfbeschläge“ oder nicht? Entsprechend einfach lässt sich ein schlecht ausgerüstetes Fenster binnen kurzer Zeit aufhebeln. Den Beweis erbrachten Bürgermeister Thomas Priemer und Kripo-Chef Wilhelm Meyer am „Test-Fenster“.

Ausprobieren – und staunen – ist vor Ort ausdrücklich erwünscht. Die heimische Polizei informiert anlässlich der Ausstellung zum Thema Einbruchschutz über Möglichkeiten, wie man das Eigenheim besser sichern kann. Mit dabei sind die Firmen Tischlerei Hoppe, Eisen Niemeyer, Comp-Pro und AGT. Begleitet wird die Ausstellung vom Weißen Ring. Dieser betreut Einbruchsopfer, die mit dem Szenario oft nur schwer zurechtkommen.


Bürgermeister Thomas Priemer lobte zur Veranstaltungseröffnung ausdrücklich das Engagement der beteiligten Unternehmen und Organisationen. Er selbst spreche auch schon einmal fremde Personen in seiner Wohnstraße an, damit diese den Eindruck vermittelt bekämen, hier gäbe es eine wachsame Nachbarschaft. In seiner Familie habe es mal einen Einbruch gegeben, das sei ein Schock für alle Beteiligten gewesen und sie hätten danach 14 Tage woanders geschlafen. Polizeichef Jörg Stuchlik und Kripochef Wilhelm Meyer betonten, die Bürger während der Ausstellung mit „geballter Kompetenz an Fachleuten“ optimal beraten zu können.

Das eingangs erwähnte Beispiel der Pilzkopfverriegelung ist ein Punkt, den jeder bei sich zuhause überprüfen sollte. Sind nur einfache Beschläge verbaut, haben es Eindringlinge leicht. Nachrüstungen sind möglich und schlagen – je nach Fenster – mit rund 300 Euro zu Buche, weiß Jürgen Hoppe von der gleichnamigen Tischlerei.
Erst vor wenigen Tagen erst ereignete sich ein Einbruch in der Rintelner Nordstadt (wir berichteten). Dabei klauten die Täter auch die Überwachungskamera. Doch bei der Tat wurden sie gefilmt, anhand des Materials erhofft sich die Polizei nun wertvolle Hinweise auf die Verbrecher.

Kameras und Überwachungstechnik, das sind auch die Schwerpunkte der Firmen Comp-Pro und AGT. Comp-Pro-Geschäftsführer Enno Hübers zeigte anhand von aufgebauter Technik die Möglichkeiten von Videoüberwachung und Alarmierung im Ernstfall aufs Mobiltelefon des Hausbesitzers. Auch könne man mit den entsprechenden Anlagen den Paketboten autorisieren, die Sendung vor Ort abzulegen oder in einer speziellen Paketklappe zu hinterlassen.

Weitere Informationen gibt es noch bis einschließlich Samstag in den Räumen am Marktplatz 12 (ehemals Jacobs Modegeschäft). Ein Angebot, von dem alle Bürger Gebrauch machen sollten, damit sie bestmöglich für alle Situationen gewappnet sind. Die Beratung ist kostenlos, die Öffnungszeiten sind wie folgt: Donnerstag, 7.11.2019, 10 bis 18 Uhr, Freitag, 8.11.2019, 10 bis 18 Uhr, Samstag, 9.11.2019, 10 bis 15 Uhr.