„Heute werde ich Feuerwehrmann!“ – dies berichtete der kleine dreijährige Paul vergangenen Freitag, den 13.06.2014, stolz im Kindergarten. Um 17 Uhr stand der kleine Mann dann schließlich mit seinen Eltern vor der großen Fahrzeughalle der Feuerwehr Rinteln und war von den vielen neuen Eindrücken völlig hin und weg.
Ortsbrandmeister Thomas Blaue, Stephanie Morawetz und Martin Welsch begrüßten Paul und seine Eltern herzlich. Es galt sich nun, Zeit für Paul und seinen größten Wunsch, nämlich einmal zur richtigen Feuerwehr zu gehen, zu nehmen.
Doch warum die ganze Aktion? Ganz einfach, weil Paul es sich mehr als verdient hat. Er hat mit seinen drei Jahren schon eine Menge durchgemacht und verdient vollen Respekt für seine Stärke und Tapferkeit. Kurz vor seinem zweiten Geburtstag wurden Paul und seine Familie nämlich durch die Diagnose „Leukämie“ völlig aus der Bahn geworfen. Paul fühlte sich permanent müde, schlapp und zeigte sich völlig interessenlos. Arztbesuche brachten keine Besserung. Nach einer Untersuchung im Klinikum Minden und Diagnosenstellung folgte eine einjährige Intensivtherapie mit wochenlangen Aufenthalten im Klinikum. Aktuell geht es Paul viel besser, bis zum Jahresende muss er noch eine Erhaltungstherapie über sich ergehen lassen.
Ein von den Krankenschwestern zum 2. Geburtstag geschenkter kleiner Feuerwehrhelm weckte bei Paul die Begeisterung für die Feuerwehr. Manch schwere Stunde versüßten dem schwer kranken Jungen die aufregenden Abenteuer von „Feuerwehrmann Sam“ (Zeichentrickserie). Zum dritten Geburtstag überraschten die Krankenschwestern Paul schließlich mit einem Feuerwehr-Shirt. Dies präsentierte Paul am vergangenen Freitag auch voller Stolz.
Die Organisation „Wünsch dir was“ hat den kleinen Feuerwehr-Fan im März dieses Jahres nach seinem größten Wunsch gefragt. Wie aus der Pistole geschossen kam das Stichwort Feuerwehr. Rolf Eick, Regionalbetreuer der Aktion „Wünsch dir was“ im Klinikum Minden, kam ins Spiel und kontaktierte die Ortsfeuerwehr Rinteln, denn Paul und seine Familie sind Rintelner.
Sehr gerne spielten die ehrenamtlichen Helfer aus Rinteln nun „Wunscherfüller“. Ganz langsam, kindgerecht und verständnisvoll führte man den Kleinen an die ungewohnte Lage heran. Es war dann aber schließlich eine pure Freude dabei zuzusehen, wie Paul bei der Besichtigung des Feuerwehrhauses und der Löschfahrzeuge nach und nach auftaute während des zweistündigen Besuches. Seine Augen leuchteten einfach nur noch vor Freude.
Spätestens als Paul selbst am Strahlrohr stand und das kühle Nass verspritzte war das Eis gebrochen, er jauchzte nur so vor Spaß. Doch der Blick des kleinen Feuerwehrbegeisterten ging immer wieder auf die Drehleiter. Als diese dann vorfuhr, war Paul nicht mehr zu halten. Mutig stieg er zusammen mit Maschinist Martin Welsch sowie Mama und Papa in den Korb und ab ging es in die Luft. Auch eine gemeinsame Fahrt durch das Stadtgebiet auf dem großen Tanklöschfahrzeug durfte nicht fehlen und war ein weiteres Highlight.
Als Erinnerung schenkte die Ortsfeuerwehr Rinteln Paul abschließend einen passenden Lego-Feuerwehrbausatz und Paul war ganz außer sich vor Freude. Er wollte sein Geschenk kaum noch aus den Händen legen, war nur noch glücklich und zufrieden von dem Erlebten. Die Feuerwehr Rinteln wünscht Paul an dieser Stelle alles erdenklich Gute und viel Glück. „Wir sind stolz, dass wir Paul kennenlernen und eine Freude bereiten durften. Auch hoffen wir Paul bei Zeiten in unserer Feuerwehr wieder begrüßen zu dürfen“, so Pressesprecherin Stephanie Morawetz, “ so begeisterte, unermüdliche und tapfere Personen sind genau das, was wir brauchen!“