(Rinteln) Neuzugang beim THW Rinteln. Der über 30 Jahre alte Gerätekraftwagen (GKW) bekommt einen Nachfolger. Den Mercedes „Kurzhauber“ vom Typ 1113 beerbt jetzt ein brandneues MAN-Modell, das vor Weihnachten abgeholt und jetzt im Rahmen einer kleinen Feierstunde in Dienst gestellt wurde.

Der 213 kW (290 PS) starke Wagen dient als „mobiler Werkzeugkasten“ der THW-Bergungsgruppe. Personen sichern, Trümmer beseitigen, Bäume zerteilen – nur eins von vielen Aufgabenbereichen der Bergungsgruppe, die zumeist als erste an einem Unglücksort zum Einsatz kommt. Daher ist auch alles an Bord, was benötigt wird.
Von der Kettensäge bis hin zu Schwerlastrollen, Trennschleifer, Seilwinden und hydraulischem Rettungsgerät ist der neue Gerätekraftwagen technisch top ausgestattet. Ein 9 kVA-Stromerzeuger darf ebenfalls nicht fehlen. Moderne Lichttechnik lässt jede Einsatzstelle taghell erstrahlen. Im Fahrgastraum ist Platz für acht Einsatzkräfte, die von Fahrer Nico Steinecke zum Einsatzort befördert werden können.
Bei der symbolischen Schlüsselübergabe durch Florian Wesemann von der THW Regionalstelle Hannover an den Ortsbeauftragten für Rinteln, Sebastian Schmidt, gab es Grußworte geladener Gäste, die sich allesamt über das neue Einsatzfahrzeug im Wert von 249.000 Euro – bereitgestellt durch den Bund – freuten. Bürgermeister Thomas Priemer zollte den THW-Einsatzkräften Respekt für die Beherrschung eines so komplexen und großen Fahrzeugs und lobte das hohe ehrenamtliche Engagement des THW: „Es tut gut, dass wir in Rinteln so eine starke Truppe haben!“ Grüße gab es auch nach Berlin in Richtung der Bundestagsabgeordneten Marja-Liisa Völlers, die etwas später am Abend zu den Feierlichkeiten hinzukam.


Einsatz- und Streifendienstleiterin Tamara Ehrmantraut-Riechers überbrachte Glückwünsche im Namen der Polizei Rinteln. Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote lobte die Zusammenarbeit von THW und Feuerwehr, auch in Bereichen der Höhenrettungsgruppe Schaumburger Land auf Kreisebene.

Er merkte auch an, sich Gedanken um die Zukunft des Ehrenamtes zu machen. Der abnehmenden Bereitschaft, sich zu engagieren, könne man mit zusätzlichen Anreizen entgegenwirken. Dies könnten finanzielle Förderungen sein, oder ein besonderer Dienstausweis mit Vergünstigungen.

Die Zukunft des ehemaligen THW-„Oldtimers“ steht unterdessen noch nicht abschließend fest. Entweder geht es an einen anderen Ortsverband oder Regionalstelle. Möglicherweise wird der Mercedes-Benz auch über die VEBEG, eine Treuhandgesellschaft zur Verwertung von ausgemustertem Bundeseigentum, verkauft. Wie zu erfahren war, erfreuen sich LKW dieses Typs bei Sammlern und Bastlern großer Beliebtheit. Beispielsweise wäre ein Umbau zum Wohnmobil denkbar. Und wer weiß, mit passenden Modifikationen könnte der „1113“ dank der guten Geländeeigenschaften auch für eine „Weltreise auf Rädern“ geeignet sein..
(Text & Fotos: vu)
