(Rinteln) Seit Jahren ist die Verkehrssituation in der Schulstraße, am Standort der Grundschule Süd, ein Thema. Zahlreiche Diskussionen in politischen Sitzungen brachten bisher keine Lösung der Problematik des starken Elterntaxiverkehrs. Immer wieder kommt es rund um die Grundschule zu angespannten Szenen, wenn PKW und Busse zusammen mit Fußgängern und Schülern die engen Altstadtstraßen passieren müssen.
Bereits am 10. März 2020 fasste der Ortsrat einen Beschluss. Die Stadt solle ein Konzept erstellen um die Verkehrslage in der Schulstraße zu entzerren. Wie auf der jüngsten Ortsratssitzung berichtet wurde, konnte aufgrund der Enge in der Altstadt jedoch keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden.
So heißt es in einem Bericht der Verwaltung, es fehle an Halteflächen und Parkzonen in fußläufiger Entfernung, auf denen Eltern ihre Kinder aussteigen oder mittags beim Abholen auf sie warten könnten. Wollte man die Elterntaxis von den schmalen Straßen holen, bräuchte man einen ausreichend großen Parkplatz. Eine „Taxi-Schleife“ allein könnte den Bedarf nicht decken. Doch der Parkplatz gegenüber dem Amtsgericht könne dem Verkehr nicht als Parkraum entzogen werden, er sei für Besucher des Gerichtes und für innenstadtnahes Parken unverzichtbar. Bemühungen zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt würden durch die Wegnahme von Parkflächen „konterkariert“.

Auch eine Einbahnstraßenregelung zwischen Ostertorstraße und Brennerstraße, jeweils zur Hauptverkehrszeit morgens und mittags, würde keine Besserung bringen. Dadurch würde der Verkehr von Anliegern und Anwohnern dauerhaft und erheblich eingeschränkt, jedoch entstünde kein zusätzlicher Platz zum Parken oder Halten der Elterntaxis, heißt es weiter.
Lediglich ein einziger kurzfristiger Lösungsvorschlag entstammt einem Ergebnisbericht zu einem kurzen Verkehrskonzept, das im Juli 2022 durch ein Ingenieurbüro bei der Stadtverwaltung eingereicht wurde. Darin werde vorgeschlagen, auf dem Gelände der ehemaligen IGS an der Ostertorstraße zeitlich begrenzt Parkraum zu schaffen um den Parksuchverkehr zu entzerren, berichtete die Verwaltung. Das dortige Gelände gehört jedoch dem Landkreis Schaumburg, der das Gebäude zu einer Flüchtlingsunterkunft umbauen lässt (wir berichteten). Daher werde der ehemalige Schulhof nicht dauerhaft als öffentlicher Parkplatz zur Verfügung gestellt werden können, so die Verwaltung.

Eine Lösung für das Verkehrsproblem am jetzigen Standort der Grundschule Süd liefere der Ergebnisbericht somit nicht. Mittel- und langfristig würden darin verschiedene Alternativen für eine Verlegung des Schulstandortes skizziert. Das Verkehrschaos dürfte also nur mit einem Umzug der Grundschule Süd lösbar sein. Selbst das viel diskutierte Radverkehrskonzept lasse keine spürbare Entlastung der Verkehrssituation erwarten, „da nur ein kleiner Teil der Grundschulkinder mit dem Fahrrad zur Schule fahren wird“, lautet das Fazit.
Auch eine Möglichkeit: Der Elterntaxi-Verkehr müsste verringert werden. Dies, so heißt es in dem Bericht der Verwaltung, würde voraussetzen, „dass Eltern die Busfahrtzeiten akzeptieren und ihren Kindern die Busfahrt zur und von der Schule unabhängig von der Jahreszeit und der Wetterlage zutrauen und sie dabei unterstützen.“ Vielleicht lasse man die Schüler das letzte Stück zur Schule zu Fuß gehen, vielleicht begleite man sie dabei, so die Anregung. Man könne auch entferntere Plätze für die Abholung vereinbaren. Oder man stärkt und befähigt sie, die Schule mit dem Fahrrad oder zu Fuß anzusteuern.
Eine schnelle Lösung, soviel steht trotz vieler leidenschaftlich geführter Diskussionen und Vorstöße fest, gibt es offensichtlich nicht.