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Höchste Straftaten-Aufklärungsquote seit 20 Jahren: Polizei Rinteln stellt Statistik für 2021 vor

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(Rinteln) Die Polizei in Rinteln vermeldet einen starken Rückgang an Wohnungseinbrüchen und die höchste Aufklärungsquote von Straftaten seit über 20 Jahren.

Das geht aus der jetzt veröffentlichten Kriminalstatistik fürs Jahr 2021 hervor. Demnach gab es eine Steigerung von registrierten Straftaten um 5% auf 1952 (Vorjahr: 1853). Knapp drei Viertel davon (genau 72,59%) konnten aufgeklärt und die Täter ermittelt werden. Für Niedersachsen beträgt die Aufklärungsquote 64%. Über eine Verurteilung der Täter geben diese Zahlen jedoch keine Auskunft.

Dazu Polizeichef Jörg Stuchlik: „Wie schon in den Vorjahren wurden auch 2021 spezielle Ermittlungsgruppen eingesetzt, um insbesondere die Rauschgiftkriminalität zu bekämpfen, was wiederum zur Aufhellung einer Vielzahl von Straftaten führte. Neben den dadurch gesteigerten Fallzahlen, den umfangreichen, zusätzlichen Aufgaben durch die Corona-Pandemie (z.B. Corona-Kontrollmaßnahmen, Begleitung einer Vielzahl von Versammlungen) und auch pandemiebedingten innerbetrieblichen Herausforderungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, konnte die Aufklärungsquote dennoch mit knapp 73 % auf den höchsten Wert seit über 20 Jahren gesteigert werden.“

Diebstahl

Mit einem Anteil von 18% an der Gesamtkriminalität konnte ein Rückgang verzeichnet werden. Einfache Diebstähle gingen von 250 auf 235 Taten zurück, schwere Diebstähle (beispielsweise Einbrüche) reduzierten sich von 196 auf 122 Fälle (minus 38%). 35% der Diebstahlsfälle konnten aufgeklärt werden.

 

Einbrüche

Im Vorjahr sank die Anzahl der Wohnungseinbruchdiebstähle (12) und Tageswohnungseinbrüche (9; Tatzeit zwischen 6 und 21 Uhr) weiter. Die Polizei sieht zum Einen eine Beeinflussung durch die Corona-Pandemie, andererseits auch Effekte durch die Präventionsarbeit der Polizei und Aufmerksamkeit der Bürger. Von diesen insgesamt 21 Einbruchsdelikten blieb es in zehn Fällen beim Versuch, elf Mal erreichten die Täter ihr Ziel.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Hier ist ein Rückgang um 13%, von 561 Taten in 2020 auf 488 Fälle in 2021, zu verzeichnen. 79% davon konnten aufgeklärt werden, ein aktueller Höchstwert. In dieses Feld fallen auch „Schockanrufe“ von angeblichen Enkeln oder falschen Polizeibeamten zum Nachteil älterer Menschen. „Nicht zuletzt durch die im Mai/Juni 2021 durch die Polizei Rinteln durchgeführte, sehr aufwändige Präventionsaktion zum Schutz älterer Mitbürger, konnten vermutlich Taten verhindert werden“, so Stuchlik. 4750 Briefsendungen mit Infos wurden an Haushalte mit Anwohnern ab 70 Jahre in Rinteln und im Auetal verteilt, um Einwohner möglichst optimal auf die Vorgehensweisen dieser Täter vorzubereiten. Diese Aktion erfolgte erneut in enger Kooperation mit der Hilfsorganisation „WEISSER RING“ Schaumburg und dem Präventionsrat der Stadt Rinteln.

„Aktuell werden verstärkt Betrugsversuche über die Nachrichtenplattform ´WhatsApp´ registriert, bei denen sich, vergleichbar mit dem sogenannten Enkeltrick, die Täter als Kinder, Enkel, Angehörige ausgeben und einen persönlichen „Notfall“ vortäuschen, um per Überweisung oder in bar an das Geld der häufig lebensälteren Betrugsopfer zu gelangen. Diese Masche scheint sich derzeit zu etablieren“, weiß der Polizeichef und warnt davor, diese Nachrichten zu befolgen: „Im Zweifel immer persönlich mit den tatsächlichen Angehörigen sprechen und in jedem Fall die Polizei zu informieren.“

Internetkriminalität

Gefälschte Online-Shops, Betrug, Erpressungen – Straftaten im Internet haben massiv zugenommen, um 47% auf 247 Fälle. Laut Polizei habe sich die Kriminalität „von der Straße ins Internet“ verlagert, was auch auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sei: „Bedingt durch Corona-Verordnungen, Nutzung von Homeoffice und Kontaktbeschränkungen haben sich offensichtlich auch die Straftäter auf diese neue Situation eingestellt.“ 79,35% dieser Taten konnten durch die Polizei aufgeklärt werden.

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Rauschgiftkriminalität

Insgesamt konnten 290 Straftaten aufgedeckt und verfolgt werden, eine Steigerung von 80%. gegenüber dem Vorjahr (161). Die Aufklärungsquote beträgt in diesem Bereich 98,62%. Bei Rauschgiftdelikten handelt es sich fast ausschließlich um Taten, die sehr selten angezeigt werden und durch die Polizei ermittelt werden müssen. „Eine geringe Rauschgiftquote bedeutet deshalb nicht, dass es keine Rauschgiftdelikte gibt. Sie wurden nur nicht als solche erkannt“, erklärt die Polizei. „Erklärtes Ziel ist es, die Etablierung einer Rauschgiftszene und der damit verbundenen
Beschaffungskriminalität und Nebendelikte von vornherein zu verhindern und damit die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten“, so Stuchlik. Rauschgifttäter seien nicht gut beraten, wenn sie in Rinteln oder im Auetal aktiv werden.

Verkehrsunfälle

Mit 810 Verkehrsunfällen gab es im Zuständigkeitsbereich der Polizei Rinteln einen Anstieg um 21 Fälle (2,6%) gegenüber dem Vorjahr. Auch die Anzahl der Leichtverletzten stieg von 125 auf 147. Erfreulicherweise ging die Zahl der Schwerverletzten leicht von 27 auf 25 zurück. In 2021 gab es, wie auch in 2020, einen Verkehrstoten.

Unfallflucht

173 Mal wurde ein Unfall verursacht und der Verursacher ist geflüchtet – Hier konnte die Polizei für 2021 einen Rückgang um 30 Fälle verbuchen. 90 Fälle konnten aufgeklärt und Strafverfahren eingeleitet werden. Die Aufklärungsquote steigerte sich um acht Prozentpunkte auf 52%.

Unfälle mit Motorrädern

Während 2020 stärker von pandemiebedingten Ausgehbeschränkungen geprägt gewesen sei, hätten 2021 wieder mehr Motorradfahrer am Straßenverkehr teilgenommen, so die Polizei. Sie verzeichnet eine Zunahme von rund 66,7% Prozent (von 18 auf 30). Als weitere mögliche Unfallursachen zählt die Polizei mangelnde Fahrpraxis und Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Es gab elf Schwerverletzte und zehn Leichtverletzte, ebenfalls ein Anstieg.

 

Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern

Hier ist sowohl die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle, als auch die Zahl der Verletzten (leicht und schwer) rückläufig. 2021 kam kein Radfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben. „Die Verkehrsstatistik 2021 für den Bereich des Polizeikommissariats Rinteln weist positive und negative Tendenzen auf“, wird die Leiterin des Einsatz- und Streifendienstes Luca-Marie Jaeschke zitiert. Weiter heißt es: „Während die Zahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr leicht anstieg, wurden weniger Straftaten durch unerlaubtes Entfernen vom Unfallort bei gleichzeitiger Steigerung der Aufklärungsquote registriert. Auch die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radfahrenden ist rückläufig.Die Gruppe der Motorradfahrenden wird aufgrund ansteigender Fallzahlen künftig einen der Schwerpunkte unserer Verkehrssicherheitsarbeit darstellen.“

„Insgesamt blickt die Polizei Rinteln hinsichtlich der Ermittlung von Sachverhalten und der Aufklärung von Straftaten auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück“, so Polizeichef Jörg Stuchlik, „die Aufklärungsquote erreichte mit 72,59% den seit über 20 Jahren höchsten Wert, obgleich durch den Anstieg der Gesamtstraftaten, gezielt eingerichteter Ermittlungsgruppen und zusätzlicher Aufgaben durch die Corona-Pandemie ein überdurchschnittlich hoher Arbeitsaufwand zu bewältigen war. Ebenso erfreulich ist die starke Reduzierung der Wohnungseinbrüche und damit die Erhöhung der Sicherheit der Anwohner in Rinteln und im Auetal. Bürgerkontakte mussten wegen der Corona-Pandemie weiterhin lange auf ein erforderliches Minimum reduziert, viele Abläufe unter besondere Sicherheitsvorkehrungen gestellt werden.“

Jörg Stuchlik, Leiter des Polizeikommissariats Rinteln.

Vorrangiges Ziel sei es immer gewesen, die Bürger, aber auch die Mitarbeiter der Polizei vor Infektionen zu schützen. Die Einsatz- und Handlungsfähigkeit der Polizei sei für die Sicherheit aller jederzeit uneingeschränkt gewährleistet gewesen, unterstreicht der Polizeichef: „Die stets enge und gute Zusammenarbeit mit der Stadt Rinteln, der Gemeinde Auetal und unseren Kooperationspartnern hat sich, gerade hinsichtlich der Pandemie-Situation, erneut als sehr hilfreich und effektiv erwiesen. Durch gezielte Verkehrsüberwachung und Öffentlichkeitsarbeit gilt es, die Verkehrsunfallzahlen und insbesondere die Personenschäden auch in diesem Jahr weiter zu reduzieren. Für 2022 sind erneut verschiedene Präventionsprojekte zur Information und Sensibilisierung der Bevölkerung in Planung, um insbesondere Straftaten gegen ältere Mitmenschen, Wohnungseinbrüchen und anderen Kriminalitätsphänomenen entgegenzuwirken.“

(pr/vu; Grafische Darstellungen: Polizei Rinteln)

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