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„Im Februar muss wieder geöffnet werden“: Schuh-Peters macht auf existenzbedrohliche Lage im Einzelhandel AUFmerksam

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(Rinteln) Mit der Teilnahme an der Aktion „Wir machen AUFmerksam“ möchten Schuh-Peters-Inhaberin Claudia Döpke und Ehemann Ulrich auf die bedrohliche Lage des örtlichen Einzelhandels aufgrund des Corona-Lockdowns hinweisen.

Beide betonen ausdrücklich, hierbei handele es sich nicht um den Aufruf zum Öffnen der Geschäfte, wie es ihn in den vergangenen Tagen über die sozialen Netzwerke gegeben hat. Die Türen zum Ladengeschäft wurden heute um 11 Uhr nur fürs Foto geöffnet. Sie appellieren an die Verantwortlichen: „Wir tragen die Corona-Regeln und Einschränkungen mit, wissen aber nicht, wie lange wir den Lockdown noch durchhalten können!“ Der Einzelhandel sei in Gefahr und mit ihm auch die Innenstädte, da ein Ende des faktischen Berufsverbots nicht absehbar sei und zudem auch keine Hilfen bereit gestellt wurden, erklären beide.

Durch den plötzlichen Lockdown mit behördlich angeordneter Schließung mitten im Weihnachtsgeschäft blieben Döpkes – wie zahlreiche Händler auch – auf einem großen Teil ihrer bestellten Waren sitzen. Schuhe und Artikel sind auf Lager, neue Ware ist bereits im Anmarsch, da die Bestellungen immer mit gewissem zeitlichen Vorlauf getätigt werden. Im Moment erfolgt noch keine Belieferung durch den Großhandel, doch sobald der Verkauf wieder möglich ist, wollen auch die Lieferanten ihre Lager leer räumen und liefern an die Schuhgeschäfte aus. Die wiederum dürften ihre warm gefütterten Winterstiefel und wasserdichten Wanderschuhe nur noch schlecht loswerden, sobald die Temperaturen wieder steigen.

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Nur fürs Foto geöffnet: Claudia (re.) und Ulrich Döpke machen auf die existenzbedrohliche Lage des Einzelhandels aufgrund der Corona-Vorschriften aufmerksam.

Zwar bietet Schuh-Peters für seine Kunden den Bestell- und Abholservice per WhatsApp und SMS (einfach an 0172/4269588 schreiben) an, doch sei dies „allenfalls ein Tropfen auf dem heißen Stein“. Kunden kommen nach Terminabsprache vorbei und holen die Bestellungen vor dem Ladengeschäft ab, was allerdings nicht mit einem Ladenbetrieb unter Hygienekonzept vergleichbar sei, betonen beide. Die dramatische Situation pflanze sich „wie ein Rattenschwanz“ fort, erklärt Ulrich Döpke: „Wir müssen unsere Bestellungen entsprechend herunterfahren, die Lieferanten liefern weniger aus und geben entsprechend weniger Aufträge an die Hersteller ab“.

Mit der Aktion, der sich deutschlandweit viele Einzelhändler angeschlossen haben, plädieren die Initiatoren Uwe Bernecker und Günter Nowodworski von „freundschaftsdienst.eu“ für eine baldige Öffnung der Geschäfte. Wiederholt betonen sie, sich an geltende Gesetze und Vorschriften zu halten und keinesfalls zum tatsächlichen Öffnen der Ladentüren aufzurufen. Hygieneauflagen könne der Einzelhandel mindestens genauso gut einhalten, wie der Lebensmittelhandel, schreiben sie auf der zugehörigen Internetseite. Insbesondere Modehändler handelten mit „verderblicher Ware“. Wenn die Saisonware nicht verkauft werden könne, müsse sie nahezu komplett abgeschrieben werden. Durch die momentanen Pandemie-Maßnahmen seien 65 Prozent des Einzelhandels betroffen, es drohe das Aus. „Viele unter uns teilen bestimmt nicht die Meinung der Regierung, dennoch sind wir bereit die angeordneten Maßnahmen zu befolgen. Jedoch nicht zu jedem Preis. Wir lassen uns nicht tatenlos hinrichten!“, heißt es weiter dazu.

Das Thema ist sehr emotional. Beim Termin vor dem Schuhgeschäft wird eine Passantin auf das Gespräch aufmerksam und macht ihrem Ärger Luft, schimpft auf die Politik und den Profifußball. Sie sei selbst Friseurin und wisse im Moment nicht mehr, wovon sie leben soll, gibt sie stark aufgebracht bekannt. Auch Claudia und Ulrich Döpke machen sich große Sorgen. „Im Februar muss unbedingt wieder geöffnet werden..“, sagen beide mit einem sichtlichen Kloß im Hals.

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