(Hohenrode) Bei bestem Sommerwetter trafen sich 70 Mitglieder der Rotarier auf dem Besucherparkplatz in der Auenlandschaft Hohenrode, um das Naturkleinod in der Weserschleife zu entdecken.
Für die Rintelner Naturschützer war dies eine Premiere, da erstmalig eine internationale Gruppe durch das Schutzgebiet geführt werden konnte: Aufgrund eines Besuches der Rotarier aus der französischen Partnerstadt Sablé waren die rotarischen Freunde aus Frankreich zugegen, sodass die Wanderung zweisprachig stattfand und ins Französische übersetzt wurde.
Eine weitere Premiere war die kooperative Exkursionsleitung des NABU und dem Unternehmen AHE Schaumburger Weserkies: Sascha Wagener, Geschäftsführer von AHE Schaumburger Weserkies und Mitglied im Rotary Club Bückeburg, stellte vor der Dieter-Eggersmann-Beobachtungshütte die Genese des Geländes durch die besondere Vorgehensweise der Kiesgewinnung in Hohenrode vor. Durch eine vorbildliche Renaturierung und Entwicklung zur Auenlandschaft hat sich dieser Lebensraum aus zweiter Hand zu einem artenreichen Refugium entwickelt. Wagener unterstrich nicht ohne Stolz von den bisherigen Würdigungen des nachhaltigen Engagements, in dem Naturschutz und Rohstoffwirtschaft zusammenarbeiten: „Nachdem wir den ersten Platz beim Nachhaltigkeitspreis der deutschen Rohstoffindustrie gewonnen haben, folgte sogar der Siegerpreis beim europäischen Wettbewerb.“
Der NABU Rinteln entwickelte das im Jahr 2015 als Naturschutzgebiet ausgewiesene Gelände weiter und führte einige Artenschutzmaßnahmen durch. Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln und stellvertretender Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen, lobte das Engagement von AHE im Bereich des Naturschutzes auch nach Abschluss des Kaufvertrages – der NABU Niedersachsen hatte die Flächen 2012 erworben, um diese dauerhaft für den Naturschutz zu sichern.
In der Dieter-Eggersmann-Beobachtungshütte konnten die deutschen und französischen Gäste einen Blick auf die Sandbank werfen, auf der sich neben Kormoranen und Graugänsen auch Flussregenpfeifer und Flussseeschwalben beobachten ließen. „Hier kann man die Tierwelt beobachten, ohne zu stören“, erläuterte Büscher. Und im Rahmen dieser Exkursion konnten die ehrenamtlichen Naturschützer das neueste Projekt zur digitalen Artenbestimmung und Artenerfassung anhand der aufgestellten Terminals präsentieren, worüber die Gäste aus Bückeburg und Sablé sichtlich staunten, da man so viel Technik nicht inmitten eines Naturschutzgebietes vermutete. Das Projekt wird in Kooperation mit dem NABU naturgucker umgesetzt und von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert.
Die weitere Wanderung führte die Besucher entlang des westlichen Sees auf den Stichweg und zum Aussichtsturm, um mit einem weitläufigen Blick über die Weserschleife die Exkursion durch die Auenlandschaft ausklingen zu lassen. (pr/Fotos: pr)