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Jugendforscher Klaus Hurrelmann: Corona hat für Teile einer ganzen Generation zu Krise geführt

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(Rinteln) Professor Dr. Klaus Hurrelmann gilt als einer der renommiertesten deutschen – vielleicht sogar internationalen – Sozialisations- und Jugendforscher. Vielen dürfte er aus ihrer eigenen Schul- oder Studienzeit, aber vielleicht auch aus Experteninterviews in Rundfunk und Fernsehen bekannt sein.

Nun war Hurrelmann in Form einer Videokonferenz Gast am Beruflichen Gymnasium für Sozialpädagogik (BGS) der BBS Rinteln. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Praxis meets Schule“, in der ganz unterschiedliche Experten aus Forschung und Praxis zu Schwerpunktthemen des jeweiligen Abiturs eingeladen werden, widmete sich Hurrelmann in seinem Vortrag der Jugend und der „Bewältigung von Entwicklungsaufgaben in Zeiten von Corona“.

Klaus Hurrelmann als Gastdozent an den BBS Rinteln: Corona hat für Teile einer ganzen Generation zu einer Krise geführt

Eindrucksvoll wurde im Vortrag deutlich, dass Corona für eine ganze Generation Jugendlicher mehr war als nur Homeschooling und geschlossene Kinos. Die mittlerweile durchgeführten Studien weisen darauf hin, so Hurrelmann, dass Corona für Teile einer ganzen Generation zu einer weitreichenden Krise in verschiedenen Bereichen ihrer Entwicklung geführt hat. Bundesweit seien etwa ein Drittel der Schüler in ihren schulischen Leistungen abgefallen. Als Hintergründe nannte der Sozialisationsforscher neben fehlenden Tagesstrukturen vor allem die Nicht-Verfügbarkeit von Unterricht und damit verbunden fehlendes Feedback.

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Klaus Hurrelmann war per Videoschaltung zu Gast an den BBS Rinteln, hier beim gemeinsamen Abschlussfoto. (Foto: BBS)

Zeitgleich wird deutlich, dass es in jeder Krise auch Gewinner gibt. So ist ebenfalls etwa ein Drittel der Jugendlichen leistungsstärker aus der Krise herausgekommen. Den entscheidenden Unterschied stelle die Unterstützung und Atmosphäre im Elternhaus dieser Jugendlichen dar. Deutlich angestiegen seien auch die psychische Belastung, Ängste, Depressionen und aggressives Verhalten, so Hurrelmann weiter. Auf die Frage, was er Schule raten würde, wie sie jugendliche Schülerinnen und Schüler bestmöglich beim Ausgleich dieser Defizite unterstützen könne, betonte Klaus Hurrelmann, dass es neben gezielten Beratungs- und Unterstützungsangeboten vor allem um eine soziale Einbettung in Schule gehe.

Man müsse vielleicht auch wieder neu darüber nachdenken, wie in Schule miteinander umgegangen wird. „Man muss sich als Schüler wohlfühlen“, so Hurrelmann. Das sei die wichtigste Botschaft. (pr)

>>> Weiteres zu Professor Dr. Klaus Hurrelmann lesen Sie auch hier: KLICK

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