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Kadosch belauscht Einkaufsgespräche

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„Nein, auf keinen Fall darf die Spitze schon lila sein!“

„Der ist ja viel zu dick!“

„Also ich nehme nur die preiswerten Abschnitte, damit bin ich zufrieden.“

„Ist der auch deutscher Herkunft?“

„Der knirscht ja gar nicht! Der ist nicht frisch!“

„9 €uro muss er schon kosten, denn ich will Qualität!“

„Kriegen die Erntehelfer auch wirklich den Mindestlohn? Sonst will ich ihn nicht!“

Noch viel solcher Beispiele gibt es am Samstag auf dem kleinen Rintelner Wochenmarkt zu hören; und Sie haben es schon erraten – hier spricht man vom Spargel, Deutschlands liebstes Kultgemüse.

„Was essen Sie denn dazu? Klassisch mit rohem Schinken?“ „Nein, ich mache uns die guten Angus-Rinder-Steaks dazu, denn wir lieben die Geschmacksvariationen.“

„Mein Mann wünscht sich immer ein Schnitzel, ordentlich paniert und mit scharfer Panade. Ich esse dann gekochten Schinken, eben lieblich zu lieblich
Dem geneigten Leser teile ich mit, dass ich mir eine herzhafte Rinderroulade, mit Senf, Gurken, Zwiebeln und fettem Speck dazu gemacht habe.
So manchem gruselt es, was in den Familien so zu dem Spargel serviert wird. Ich aber finde es gut, dass mittlerweile die „Heiligkeit“ des Spargels verloren ging und ein jeder dazu essen kann, was er will.

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„Bei uns kommen nur neue Kartoffeln hinzu, das hat für uns jungfräuliche Bedeutung. Die weisse, reine Spargelstange und die ganz junge Kartoffel, dann beginnt für uns der Frühling.“

„Uns ist das egal, uns soll es schmecken!“

„In modernen Familien soll ja der Spargel geschnitten weder, wie furchtbar! Wir essen immer die ganze Stange mit den Händen.“ „Auch im Restaurant?“ fragt das Gegenüber, das sähe ja nicht gerade vornehm aus.

„Bei uns wird der heiße Spargel der Länge nach in der Mitte aufgeschnitten, dann kann man ihn eher essen, weil kühler.“

„Wir essen den Spargel solo, nur mit Butter, alles andere entstellt doch den Geschmack!“

So also spaltet und vereint zugleich der Spargel die Gourmets hin bis zur Weltanschauung.
An der gegenüber stehenden Wurstbude nebenan lausche ich dem folgenden Dialog. Ich bestelle mir ein Schaschlik, weil ich mir einrede, dass dieses weniger Kalorien hat, als eine Wurst.

Ein schnöseliger Jungspund fragt die schon etwas reifere Verkäuferin: „Wie viel kostet eine Wurst?“ Antwort: „Zweizwanzig.“ „Und der Senf?“ „Den gibt es gratis.“ „Dann bitte eine Portion Senf.“ Die Umstehenden lachen verhalten.

Nun ist dies eigentlich ein uralter Witz, aber es passiert etwas, womit der Jungspund nicht gerechnet hat. Die Verkäuferin nimmt eine Pappunterlage, tut reichlich Senf drauf und reicht es dem jungen Mann mit den Worten: „Eine kleine Aufmerksamkeit des Hauses.“
Nun hatte sie die Lacher auf Ihrer Seite, beschämt zieht der junge Mann ab.

In Rinteln kannste was erleben, man muss nur zuhören.

Aus Fehmarn grüßt Euch
Euer Kadosch

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