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Kadosch hörte Stimmen am Wahlsonntag

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Da sitzt der Kadosch nun am Felgenfest-, Bauernmarkt- und Wahlsonntag auf dem Marktplatz im Straßencafé, später dann mit der von der Felgenfest-Tour heimgekehrten Liebsten im Eiscafé und lauscht den Stimmen um sich herum.

Natürlich ist auf dem Markt die Stichwahl das Gesprächsthema, und es hagelt hier und da Stiche und Sticheleien.

„Wird er’s oder wird er’s nicht“. „Wer denn?“ „Na, der Rauch!“ „Nein ich meine den Priemer“. „Ach“, sagt eine junge (!) Frau am Nebentisch: „Man kann doch nur den Rauch wählen, denn der Buchholz muß endlich weg.“ Donnerwetter, was für ein Politikverständnis, denke ich mir.

Cornelia P. beschwert sich: „Ja und dann überhaupt, auf dem Marktplatz gestern. Stehen doch diese Leute von der SPD mit Händen in den Taschen herum, so etwas kann man doch nicht wählen!“
„Ich fand es doch sehr versöhnlich, am Samstag zu sehen, dass die Wahlplakate der Kandidaten jeweils die farblich abgestimmten Luftballons des politischen Gegners zierten. Eine tolle Geste! Spaß im Wahlkampf.“ berichtet mir Klaus W.

„Also so etwas geht doch gar nicht“, sagt mir eine gute Bekannte erregt, „hat doch dieser trommelnde Ex-Kandidat sogar Plakate von der Europawahl überklebt mit >Rauch wählen, Tradition seit 1881<! Also, dass der das so einfach darf.“ „Ja, wenn das man nicht auf die Familie Rauch zurückfällt, sich mit einem solchen Politkaspar zu verbünden.“ Dann wird heftig über die Wahlbrötchen diskutiert, ob es verbotene Wahlwerbung am Wahlsonntag war, ob das und das Freibier nicht billiger Stimmenkauf gewesen sei. Die Stimmung heizt sich auf. Wir wechseln das Lokal.

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Hier kommt der bestellte Kaffee und Igor taucht auf: Wir erzählen uns ein wenig, er sei nun auf den Weg ins Rathaus, um hart am Geschehen dabei zu sein. Die Gruppe mir fremder Leute um mich herum hört unser Gespräch und nun geht es erst richtig los mit der Wahlkampfrederei.
Mit den Wattebäuschchen hätten sich die Kandidaten geworfen, echte Aussagen oder sogar Pläne könnte man nicht erkennen undsoweiter undsofort. Nachgefragt, ob sie denn aus Rinteln sein, verneinte diese Gruppe, man sei aus dem Kalletal, aber sei immer gut informiert. Na ja, sind eben so, die Wahlkampfbeobachter von außerhalb.

Mir fällt auf, dass bisher niemand über Inhalte spricht, immer nur die Kandidaten über ihre Parteizugehörigkeit identifiziert werden. „Diese Entwicklung eines Personenwahlkampfes haben wir einzig und allein dem Rauch zu verdanken, der andauernd von einem nötigen Wechsel im Rathaus spricht, der soll mal zu einem Politiklehrgang gehen!“ ächzt neben mir mein Nachbar Peter B.
Und dann platzt eine Nachbarin mit der Bemerkung raus: „Diese ganze Wahlka … ist doch totaler Blödsinn!“ Sie ginge schon seit Jahren zu keiner Wahl mehr. Ein Gegeneinwurf einer der jüngeren Damen am Tisch, dann dürfe sie aber auch nicht über Politik und die nicht von ihr gewählten Politiker beschweren, verpufft in Anbetracht der wütenden Frau, die immer noch Politikverdruss rauslässt.
Und kurz nach sechs geht ein Seufzer durch die Gruppe: „Geschafft.“

Ich zahle und gehe heim, die weiteren Ergebnisse hier auf rinteln-aktuell.de zu verfolgen.

Euer Kadosch

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