Als ich letztens ein paar gepunktete Federn als Überrest einer Habichtmahlzeit fand, fragte ich, auch über facebook nach, wer diese Federn wohl kennen würde. Die richtige Antwort war : Buntspecht. Hierzu gibt es einen tollen Link: www.vogelfedern.de.
Nun hat mich dieser Vogel plötzlich interessiert und ich fing an zu recherchieren. Alles Wichtige und Sichtbare kam von Wikipedia, doch dieser Vogel hat noch versteckte weitere Fähigkeiten und erheblichen Symbolcharakter.
Im indigenen Kulturkreis befinden wir uns gerade in der Kraftphase des Spechtes vom 21. Juni – 22. Juli, was dem Tierkreiszeichen des Krebses entspricht.
In schamanischem Glauben gilt dieser Specht als Künstler der Wiedergeburt, da er in Spiralen, die im Uhrzeigersinn laufen, an den Bäumen emporklettert.
Alte Sagen schreiben ihm zu, er allein wisse, wo Schätze verborgen sind.

Auf einer feministisch geprägten Seite beschreibt man den Buntspecht so: „Der Buntspecht ist das Herzenstier, das an die teils verschlossene Tür des Herzens anklopft, um uns ins Gewahrsein zu holen.“ Wie poetisch.
Im Neo-Schamanismus ist der Specht stark verbunden mit dem geheimnisvollen Springkraut, einer Pflanze, die Riegel und Türen öffnen kann. Es sind aber nicht die physischen Riegel, sondern spirituelle Schlösser, die den Weg zum wahren Selbst freigeben.
Auch als sogenanntes Krafttier ist dieser wunderschöne Vogel von enormer Bedeutung. Schon in römischer Mythologie hatte der Specht seinen Platz: Der römische Gott Picus, in den sich Circe verliebte, weigerte sich, die Sonne als Schwiegervater zu akzeptieren. Deshalb verwandelte Circe ihn in einen Specht. Eine ziemlich nachdenkenswerte Story, finde ich.
Das Trommeln des Spechtes bei Nestbau und Futtersuche assoziiert viele mit den Mysterien der Musik und des Rhythmus. Mit ähnlichen Perkussionsmethode rufen Schamanen ihre Geister. Trommeln und Rasseln sind mächtige Werkzeuge, die sie zu Heilzwecken und zur Erzeugung von veränderten Bewusstseinszuständen einsetzen.
Alles in allem hat ein Specht und besonders der Buntspecht seinen über fast alle Kulturen hinwegreichenden Schlüsselbegriff, nämlich neuer Rhythmus von Wachstum und heilender Liebe.
Man sagt den Buntspechten nach, ihr Trommeln würde an die natürlichen Rhythmen des Universums erinnern, und es würde uns Menschen nicht gut gehen, wenn wir uns nicht mit ihnen synchronisieren. Doch das geht für mich schon ein wenig zu weit.
Wie der Specht sich bewegt, erkennt man seine hohe Kunst der Balancierfähigkeit.
Wer ihn also unbedingt symbolisieren möchte, wird miterleben können, dass, ganz unabhängig von den realen Bedingungen, eine neue Balance in das Leben eintritt.
Und, wo immer es Balance gibt, verbessert sich auch die Gesundheit.
In diesem Sinne grüßt Euch
Euer neuer Buntspechtfan
Kadosch