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Kadosch und der Frühling

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„Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
Jahreszeitliche Gedichte überfluten nun das Land;
Dichter träumen schon
über weißen Blättern;
kritzeln Blatt für Blatt
eifrig voll mit Lettern.“

Das ist das abgewandelte Mörike-Gedicht, dass uns allen schon in der Schule begegnet ist. M. Morandell hat aus den romantischen Versen ein kritisches Gedichtchen über Frühlingsgefühle von uns Schreiberlingen gemacht. Ich finde es prima.

Dennoch will ich meine Eindrücke von den vielen Frühlingsspaziergängen mit meiner Luna rund um Rinteln niederschreiben, ein wenig romantisch, wie es Mörike tat.
Eine wahre Farbenreigen überflutet unsere Sinne in den letzten Tagen auf den Wiesen, Hecken und Feldern. Gelb blüht der kraftvolle Löwenzahn, setzt farbige Tupfer auf den Ackerbrachen, soweit man schaut.

Das schüchterne Gänseblümchen erwartet schon, dass man genau hinschaut, um es überhaupt zu sehen.

Das leicht lila Wiesenschaumkraut ist so schön, man muss sich einfach niederbücken und es betrachten.

Jetzt blühen auch die Weißdornhecken, ein Schneeball Arrangement ist dieser Anblick.

Rosa Zierkirschen blühen, die Tulpenbäume, alles, alles verändert sich in einer Explosion über nur ein paar wenige Tage verteilt.

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Wer, wie ich, Zeit und Muße hatte, der konnte diesen Frühling wie einen Rausch erleben, morgens die Knospen, mittags zur vollen Blüte, abends schon hat der Wind die Stellen unter den Bäumen und Hecken mit Blütenblättern bedeckt. Und den ganzen Tag summt es um einen herum. Bienen Hummeln, Wespen und allerlei geflügeltes Bestäubungsheer macht seine naturgegebene Arbeit.

Grün, wohin das Auge reicht, wo man gestern noch Lichter der Straße erkannte, ist heute kein Durchblick mehr. Die letzten Hasen pesen über das Feld auf der Flucht vor dem Bussard, jetzt sind die Hecken wieder gute Deckung.

Aber wo ist den nun das blaue Band, dass nun wieder durch die Lüfte flattern soll? Wo sind die süßen, wohlbekannten Düfte, die ahnungsvoll das Land durchstreifen.
Also, letzteres riecht man tatsächlich erst, wenn man näher kommt, da werden noch Linde oder andere Düfte auf uns einwirken. Den wundervollen Knoblauch-Geruch der Millionen Bärlauchpflanzen haben wir noch in der Nase.

Und das blaue Band? Nein, natürlich ist nicht das blaue Bändchen von Baby Lea gemeint, dass gerade aus ihrem Buggy hinwegweht, ich denke, Mörike sah die blauen Stellen zwischen dem Wolkenhimmel als diese an. Schaut man hin, erkennt man sie auch wirklich.

Wenn man dabei auch noch eine Gabelweihe; das ist der Rote Milan, über sich hinweggleiten sieht, dann denkt man so vor sich hin: Die Welt ist doch noch in Ordnung.
Unnatürlich und eklig allerdings sehen manche Ackerentwässerungsgräben aus. Hier blüht es auch kräftig, grüner Algenschaum und lila glänzende Oberfläche des wenigen Wassers. Bunt, aber entsetzlich ungesund. Kein Tier, kein Insekt wagt sich daran. Das ist allerdings auch Frühling.

Doch nun kommt das richtige Gedicht:
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte:
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen blühen schon,
wollen balde kommen
horch, von fern ein leiser Ton.
Frühling, ja, du bist’s,
dich hab ich vernommen.

Mit Frühlingsgefühlen grüßt Euch
Euer Kadosch

(uk)

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