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Kadosch und die Lebensabschnittsgefährtin

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Vor gar nicht so langer Zeit hörte man das Wort Lebensgefährtin, wenn man nicht oder doch zusammen, oder auch, wenn man in einer Gemeinschaft lebte.

Hiermit wurde verbal umschrieben, dass man ja nicht verheiratet ist. Udo Jürgens zog in einem seiner Lieder deswegen vor noch gar nicht so langer Zeit aus diesem ehrenwerten Haus aus. Erinnert Ihr Euch?

Junge Liebe, reife Liebe, gescheiterte Ehen und Fernbeziehungen, sie alle sind Partnerschaften und wohnt man zusammen oder nicht, der heutige Begriff ist nicht mehr „meine Bekannte“ oder meine „Freundin“, nein heute heißt es Lebensabschnittsgefährtin.

WOW. Welch ein Wort, so eindeutig unverbindlich, niemand muss sich mehr festlegen, es ist ja nur der Lebensabschnitt. Und davon kann ein Menschenleben ja viele haben. Jedenfalls beinhaltet dieses Wort den Begriff t e m p o r ä r., also vorübergehend. Für mich ist das ein schauriges Wort in einer menschlichen Partnerschaft, sozusagen ein Zeitvertrag. Umgangssprachlich hört man hin und wieder Menschen sogar nur von Ihrem/r LAG sprechen – so sehr hat sich dieser Begriff bereits in unsere Sprache geschlichen.

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Was bedeutet dieses Wort genau? Ist es also eine Bezeichnung für eine von vornherein auf Zeit angelegte Beziehung? Nun suche, wer sich ewig bindet, ob er/sie nicht noch ’was Bess’res findet? Keine Verbindlichkeiten? Und wird es unangenehm, dann ist eben der Lebensabschnitt zuende? Kämpft man bei einem solchen Begriff noch für seine Beziehung, für seine Partnerschaft? Oder bleibt es eine Episode, ein Lebensabschnitt?

Manchmal aber hört man aber heute glücklicherweise schon den Begriff: Mein Mann oder meine Frau, auch wenn kein Trauschein ausgefüllt wurde, von wem auch immer. Aber immer noch erhält man die erstaunte Frage: Seid Ihr denn verheiratet? Als ob eine Frau, die meine Lebensgefährtin (ohne abschnitts) ist, unbedingt mit mir verheiratet sein muss, das ist doch antiquierte Denkposition! In unserem Alter, in unserer modernen Zeit?

Nun bin ich über 70, also im letzten Viertel oder sogar Fünftel meines Lebens, bin unverheiratet, habe eine zauberhafte Lebensgefährtin, mit der ich nicht zusammen wohne, und das ist auch gut so. Sie ist meine Frau und ich bin ihr Mann – basta, ohne Einschränkungen.
Die Enkelkinder, letztens zu Besuch, erfanden nun für uns beide eine ganz neue Variante dieses Begriffes. „Opa,“ sagten sie, „ist denn Deine Freundin nun Deine Lebensabschlussgefährtin?“ Nach anfänglichem Schock muss ich diesen Kindern recht geben, denn, das beinhaltet ja alles, inklusive gemeinsamen Alters! Bis das der Tod Euch scheide. Also doch eine Lebensgefährtin oder einfach nur meine Frau – ich bin auch nach dieser Enkelfrage für den Begriff Frau/Mann, denn die meine ist die einzige Frau in meinem Leben, natürlich, meine Hündin ist ja mit ihren 8 Jahren auch bereits eine Frau.
Jetzt aber bitte an alle Frauen, denen ich freundschaftlich verbunden bin: Ihr habt natürlich Euren Platz in meinem Leben, das ist es ja – Ihr seid tatsächlich Gefährtinnen meines Lebens.

Herzlich grüßt
Euer Kadosch

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