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Kadosch und sein Rumtopf

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Mein Erntejahr fing Ende März mit den ersten, frühen Erdbeeren aus dem Plastik-Gewächshaus meines Freundes an. Sie waren schon süß, bedurften aber noch des Zuckers. Nun nahm ich mir vor, dieses Jahr einen Rumtopf anzusetzen.

Im April erntete ich mit den mallorquinischen Freunden Kartoffeln, die erste von drei Ernten im Jahr, sie waren nicht gelb, wie wir Deutschen es mögen, sondern weiss, wie die Engländer sie mögen. England war der größte Abnehmer von Kartoffeln, ehe wir Deutschen auf der Insel „einfielen“. Ich nahm mir vor, in diesem Jahr so wenig wie möglich Kartoffeln zu essen. Sie wissen schon, wegen der Kohlenhydrate und so.

Im Mai dann bekam ich ein Paket von Malle mit wunderschönen, gelben, halb reifen Mispeln aus dem eigenen Garten, die ich mit Wonne verzehrte, nachdem sie eine Woche in der Sonne auf der Fensterbank gelegen hatten. Ich wollte sie ja eigentlich in den Rumtopf machen, aber sie schmeckten ja so gut.

Als nun im Juni die ersten reifen Erdbeeren in meinem Sammelkorb gelandet waren, fand ich sie noch nicht süß genug für den Rumtopf, Wo blieben sie? In meinem Magen!.

Die Juli-Erdbeeren pflückte ich vom Feld, bekam Besuch und sie landeten bei glücklichen Kinderaugen in deren Mägen. Bauchschmerzen waren die Folge. Wieder nix mit dem Rumtopf.

Jetzt ging es aber richtig los, mit dem ernten. Zwetschgen, Blaubeeren, erste Maronen und Steinpilze. Wieder wurde es nix mit dem Rumtopf im August. Das gesamte Obst, was ich mühselig pflückte, landete in Mägen, Kuchen usw. Die Pilze, fein in Butter gebraten waren der Monatshöhepunkt. Johannisbeeren kitzelten meinen Gaumen. Im Wald waren die Himbeeren reif. Wie schön ist ernten.

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Im September war Apfelkuchen der Hit, konnte gar nicht genug Äpfel heranschaffen. Mein Hund hat bestimmt gedacht, ich sei blöd, wo ich den überall hinschleppte, um an Obst zu kommen. Die Tomaten aus Nachbars Garten – der mag gar keine Tomaten – waren süß und lecker. In diesem Jahr war der September ein Brombeermonat, ich lief wochenlang mit blauen Fingerkuppen herum, verbrauchte viele Zitronen zum Reinigen der Fingernägel, aber wieder landete nix im Rumtopf.

Der Oktober, der in diesem Jahr so gar nicht golden war, bescherte Obst von allen Seiten, Pilze über Pilze, dass die ganze Nachbarschaft mitessen konnte, ein wahrer Naturessen-Rausch. Der erste Rosenkohl wanderte als kleines Geschenk aus Nachbars Garten in meine stets mitgeführte Stofftasche. In diesem Jahr landeten auch Quitten bei mir, das Gelee schmeckt ja so gut. Den Rumtopf hatte ich nicht mehr auf dem Programm.

Nun im November sind noch ein paar Boskop-Äpfel an den Bäumen, bald geht auch die Schlehenernte los und die deutschen Mispeln sind jetzt reif. Zum Glück bescherte mir dieser Monat noch einmal Mengen an Wiesenchampignon und im Wald schießen jetzt Hallimasch in die Höhe. Genuss über Genuss.

Nächsten Dezember dann freue ich mich schon auf den selbst geernteten Grünkohl. Weihnachten kann kommen, alles ist vorbereitet. Doch einen schönes Glas Rumtopf gibt es nicht, es ergab sich einfach nicht in diesem Jahr.

Euer Kadosch

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Foto: privat
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