(Rinteln/Todenmann) Alles neu macht der Januar. Das Jahr 2020 ist erst wenige Tage alt, da serviert der Rintelner Carnevalsverein seinen Anhängern, Närrinnen und Narrhalesen bereits jede Menge Neuerungen.
Aus Platzgründen fand der diesjährige Neujahrsempfang der Botschafter guter Laune und närrischen Treibens zum ersten Mal im „Aurelio´s“ am Doktorsee statt. Fürs musikalische Rahmenprogramm sorgen die stets fidelen und immer jungen „Rintelner Jungs“, unterstützt wurden sie mit Tänzen der Garden und Tanzmariechen.
Dort dankte Elferratspräsident Hans-Hermann Stöckl dem bisherigen Dreigestirn Petra Seydel, Susanne Schultheiß und Silvia Bräuer für ihre treuen Dienste und verabschiedete die „Amtsträger“ nach nur einjähriger Arbeitszeit in den wohlverdienten Ruhestand. Nicht jedoch, ohne die Nachfolger bekannt zu geben. Das neue Führungstrio ist abermals weiblich und setzt sich aus Fürstin Jasmin, Kanzlerin Anja und Tillin Annette zusammen.
Fürstin Jasmin Seydel wechselte einst aus der Lüneburger Heide ins Schaumburger Land. Als ehemalige „Heidschnucke“ sei sie naturverbunden und verschenke immer ein herzliches Lächeln, so Stöckl. Kanzlerin Anja Spohr lernte viele niedersächsische Standorte kennen. In Rinteln gefiel es ihr am besten und hier ließ sie sich nieder. Tillin Annette Hinze sei der „Inbegriff von Fröhlichkeit und Begeisterung“, so der Elferratspräsident. Ihr Lebensmut, ihre Heiterkeit und quirlige Lebensfreude seien ansteckend und ein Gewinn für den Rintelner Karneval.
Doch es ist nicht alles eitel Sonnenschein im Rintelner Fürstenhaus. Mit ernsten Worten wies RCV-Vorsitzender Sebastian Westphal auf die vielen Veränderungen hin, die in der neuen Session unter dem Motto „Ist die Halle noch so klein, Karneval muss einfach sein“ greifen. So musste der Carnevalsverein nach dem „Brüxit“ (dem Auszug aller Veranstaltungen aus dem Brückentorsaal) auf Hallensuche gehen. Für dieses Jahr fand man als Rettung die Mehrzweckhalle in Todenmann. In dieser finden alle Veranstaltungen statt. Doch diese Veränderungen, so Westphal, brächten den Verein personell und finanziell an die „Grenze des ehrenamtlich machbaren“. Mit anderen Worten: Sollte die aktuelle Situation in Sachen Veranstaltungshalle dauerhaft bleiben, müsse man ernsthaft darüber nachdenken, ob und wie weiterhin alle Veranstaltungen stattfinden könnten.
Emotional ergriffen stellte Hans-Hermann Stöckl einen Bezug zum Weihnachtsgruß von Bürgermeister Thomas Priemer her: „Er fragt: Brauchen wir überhaupt eine Stadthalle?“ – „Da frage ich: Brauchen wir überhaupt einen Bürgermeister?“ Stöckls Frage sei zwar „genau so dämlich“, so dieser selbst über seinen satirischen Einwand, doch immerhin habe der Bürgermeister damit angefangen.
Man darf gespannt sein, wie die RCV-Mitglieder die neuen Herausforderungen meistern. Die Ergebnisse werden in der Praxis an folgenden Terminen zu sehen sein:
8. Februar: Karnevalsparty mit Prunksitzung. Zu Gast ist unter anderem Maria Crohn.
15. Februar: Karneval am Nachmittag
16. Februar: Kinderkarneval
20. Februar: Weiberfastnacht mit Hexenmarsch