Die Party an Himmelfahrt findet dieses Jahr nach 39 Jahren erstmals nicht am Ludwigsturm, sondern am Feuerwehrhaus Wennenkamp statt. Der Seeadler brütet und braucht entsprechende Ruhe – die wäre durch die feiernden Gäste nicht mehr gegeben. Die Folgen wären laut Christian Weigel, Leiter des Forstamtes Hessisch Oldendorf, fatal: „Der Adler würde bei zu großer Lautstärke vertrieben werden. Die Jungvögel wären hilflos und schutzlos dem Wetter ausgeliefert, das würden sie nicht überleben.“
Eingerichtet hat der Seeadler sein Nest, als es im Wald noch nicht so belebt und aufgrund der Jahreszeit ruhig und still zuging. Die Wege, deren Benutzung den Vogel stören würden, sind daher seit Februar offiziell durch den Landkreis gesperrt, das Missachten der Beschilderung stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Im vergangenen Jahr hat der Adler an Himmelfahrt nicht mehr gebrütet, da zuvor ein Sturm das Nest zerstört hatte. Weigel freut sich auch über die schnelle Reaktion der Feuerwehr Wennenkamp: „Wir hatten hier schon ein einstündiges Plädoyer vorbereitet, doch das mussten wir gar nicht vortragen.“ Auch Stadtbrandmeister Friedel Garbe betont, man habe sofort gehandelt und beschlossen „statt zweigleisig – oben am Turm und hier unten am Feuerwehrgerätehaus – machen wir die Party eben nur hier unten“.
Nach der Brutzeit von etwa vier Wochen dauert es noch etwa sechs bis acht Wochen bis die Jungen flugreif sind. Die Sperrung der Waldwege würde Ende Juni wieder aufgehoben werden. Für den Fall, dass es dem Seeadler hier in Wennenkamp gut gefällt, könnte im folgenden Jahr aber wieder aufs Neue gesperrt werden. Das prüft der Landkreis im Einzelfall.
An Himmelfahrt lautet das Ziel also „Feuerwehrhaus Wennenkamp“. Um 11:00 Uhr startet die Veranstaltung, es findet ein Frühjahrskonzert mit dem Musikzug Drums-Fanfars-Barntrup e.V. im Festzelt statt.
Wer sich trotz Beschilderung zum Ludwigsturm „verirren“ sollte, sei darauf hingewiesen dass sowohl Feuerwehr als auch das Forstamt die Einhaltung der Sperrung kontrollieren werden.
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