Am letzten Wochenende kamen 15 Kinder der NAJU Rinteln und deren Eltern zusammen, um unter der Anleitung von Frau Dr. Christine Land und Britta Raabe, die die jungen Naturschützer/innen betreuen, Schurwollvliese naß zu filzen.
„Ein ganz besonderes Ereignis, denn für diese Kuschelfelle muss kein Tier geschlachtet werden“, erklärt Raabe den Teilnehmern.
„Das liegt an der besonderen Art des Filzens, denn es wird hier nur die Rückseite, also die Seite gefilzt, an denen der Schafscherer, Herr Uhlen aus Bückeburg, Anfang Juni die Schafschere an den Skudden angesetzt hatte“, erklärt Raabe.

Dazu werden die Vliese der Schafe (die auf der roten Liste der bedrohten Haustierrassen stehen) auf Plastikplanen ausgelegt, die Schnittfläche geordnet, mit Schmierseife bestrichen und dann durchdringend aus der Gießkanne genässt. Dann muss die Schurseite zunächst langsam, dann zunehmend stärker von Hand kreisförmig gefilzt werden, bis sich die Schnittseite fest verfilzt hat.

Für einige der Kinder und auch Ihre Eltern stellt dieser Prozeß eine echte Herausforderung dar, denn es ist schon „echte Hand-Arbeit“ im wahrsten Wortsinn, weiß Christine Land.
Aber die Mühe lohnt sich: nachdem die Felle dann mit klarem Wasser ausgewaschen, getrocknet, anschließend kleine Löcher zugenäht und die leicht lockigen Haare aufgekämmt worden sind, zeigt sich, wie schön die Felle nun geworden sind.
„Das sind echt tolle Kuschelfelle“, freut sich Maja – und ist ganz begeistert über das „vegetarische Fell“ – denn sie weiss: ihr Lieblingsschaf „Claire“ grast noch immer auf der Streuobstwiese in Hohenrode und ist gesund und munter! (pr)
