(Schaumburg) Den ganzen Samstag lang wurde die Ortschaft Schaumburg vom Feuerwehrnachwuchs unsicher gemacht – mehr als 200 Kinder in fast 40 Gruppen aus dem gesamten Landkreis haben beim Kinderfeuerwehr-Orientierungsmarsch mitgemacht und dabei zahlreiche, knifflige Aufgaben gelöst.
Ein großes Fest rund um das Feuerwehrhaus in der Ostendorfer Straße rundete diesen sonnigen Tag ab.
Mehr als ein Jahr Organisationszeit gingen dieser Veranstaltung, die jedes Jahr von einer anderen Feuerwehr im Landkreis ausgerichtet wird, voraus – Kirsten Bach, Leiterin der Kinderfeuerwehr und die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Unter der Schaumburg haben ganze Arbeit geleistet und sich viele tolle Aufgaben und eine anspruchsvolle und zugleich machbare Tour durch den Ort für die sechs- bis zwölfjährigen Kinder überlegt. Drei Kilometer, rund zwei Stunden, ging es für den Feuerwehrnachwuchs mit wachem Auge durch Berg und Tal. Diese kamen zuhauf aus dem gesamten Landkreis und starteten, natürlich unter Begleitung, in Fünf-Minuten-Intervallen auf ihren Marsch, lediglich bewaffnet mit einer Karte.
Acht Stationen gab es zu bewältigen, zudem hatten die Feuerwehrkameraden zahlreiche Bildstationen, unter anderem am Amboss und am Elektroturm. eingebaut, die für grüblerische Pausen sorgten. „Die Kinder sind dadurch angehalten, aufmerksam, mit offenen Augen, durch den Ort zu laufen und sich zu merken, was sie gesehen haben“, erklärt Kirsten Bach. Für alle Stationen und die Bilderrätsel gab es Punkte – je nachdem, wie schnell und gut die Aufgaben absolviert wurden.
Verschiedene Fähigkeiten gefragt
Und der Feuerwehrnachwuchs legte sich mächtig ins Zeug – das stellt auch Jonas Bach auf seiner Tour entlang der Stationen den Tag über fest. Er ist an diesem Nachmittag für das Einsammeln der Bewertungsbögen und das organisatorische Drumherum zuständig und fährt regelmäßig die einzelnen Stationen ab. An der ersten Station erwartet die Kinder, passend zu den warmen Temperaturen, ein erfrischendes Wasserspiel, das jedoch Koordination und Teamwork erfordert.
Die Stationen werden derweil betreut von den aktiven Feuerwehrkameraden, der Jugendfeuerwehr und der Altersabteilung. An der zweiten Station ist bei den Kindern in einem kleinen Quiz Wissen gefragt, während an der dritten ein gutes Gedächtnis und Schnelligkeit hilfreich sind. An der vierten Station ist wiederum Schnelligkeit und Koordination gefragt, denn es gilt aus einem Pool die Enten von den Einhörnern zu trennen, als einziges Hilfsmittel dient eine Schaumkelle.
Kinder legen sich ins Zeug
Eine Station weiter ist hingegen der Tastsinn der Kinder gefragt, denn diese müssen mit verbundenen Augen Tierfiguren erfühlen. Der Nachwuchs der Feuerwehr Wendthagen-Ehlen kann hier einen guten Schnitt vorweisen und sich zugleich an der Station mit Getränken versorgen. Nass wird es dann an der sechsten Station, als die Kinder mit einem Wasserstrahlen ein kleines Modellauto auf einer überdimensionierten „Dartscheibe“ ins Schwarze bugsieren müssen. Teamwork und Koordination sind anschließend beim gemeinsamen Wassertransport efragt, bevor es bei der finalen Aufgabe wieder um Fingerspitzengefühl und räumliches Denken geht. „Wir schauen auch, dass sich die Spiele nicht immer wiederholen und in jedem Jahr neue Herausforderungen auf die Kinder warten“, erklärt Jonas Bach.
Positives Resümee
Besonders erfreulich an diesem Nachmittag: Nicht eine einzige Gruppe hat auf dem Orientierungsmarsch die Orientierung verloren, alle Kinder samt Betreuer kamen wieder wohlbehalten auf dem Feuerwehrgelände an. Und da wartete auf Kinder und Erwachsene sowie alle Bewohner der Ortschaft ein großes Feuerwehrfest, mit noch mehr Spielen, einer Hüpfburg und einem umfangreichen Feuerwehrarsenal, das es zu bestaunen gab. Für das leibliche Wohl wurde natürlich auch gesorgt: Neben kühlen Getränken und Bratwurst wartete im Feuerwehrhaus ein reichhaltigen Kuchen- und Tortenbuffet auf Besucher und Marschteilnehmer.
Mächtig was los war auch bei der Tombola mit über 1000 Preisen. „Bei uns gibt es keine Nieten, jedes Los soll gewinnen“, erklärt Kirsten Bach. Alle Erlöse aus der Tombola und Gastronomie kommen wieder der Kinderfeuerwehr zugute, erklärt sie weiter. In Summe ziehen Bach und ihre Kameraden ein positives Resümee: „Alles läuft soweit, das Wetter ist toll. Lediglich ein paar Leute scheinen unsere Absperrung zu übersehen, aber sonst ist das ein gelungener Tag“. Übrigens – den Sieg konnten am Ende des Tages die Feuerdrachen Wiedensahl mit einem guten Vorsprung erringen. Die Feuerzwerge Schmarrie belegen den zweiten, die Kinderfeuerwehr Uchtdorf den dritten Platz des diesjährigen Orientierungsmarsches.
(Text & Fotos: nh)