(Rinteln) Die St. Nikolai-Kirche in Rinteln zählt zu den Gebäuden in der Weserstadt, die recht häufig fotografiert werden. Seit Kurzem fällt Betrachtern beim Anschauen und Knipsen jedoch die veränderte Eingangssituation an der Kirche auf. Weniger fotogen, vielmehr funktionell zeigt sich die „Pforte“ ins Gotteshaus.
Wo das Eingangsportal geblieben ist und warum es durch eine „Haustür“ ersetzt wurde, darüber klärt Erich Requardt vom Kirchenvorstand auf.
Die Firma Kramp & Kramp aus Lemgo wurde damit beauftragt, die zweiflügelige Holztür zu restaurieren. Dies seien Arbeiten, die schon seit rund einem Jahr geplant gewesen seien, jedoch aufgrund der hohen Auslastung im Handwerk erst jetzt umgesetzt werden konnten. Der Betrieb ist auf die Wiederherstellung solch alter Türen spezialisiert, berichtet der Rintelner Bau-Fachmann Requardt. Der Zahn der Zeit hat der Kirchentür zugesetzt. In der Firmenwerkstatt wird die Tür abgeschliffen und nachgehobelt, damit sie besser schließt. Anschließend wird das Holz mit Leinöl behandelt. Auch die Metallbänder, sie werden auf ein Alter von etwa 100 Jahren geschätzt, brauchen etwas Zuwendung. Sie werden entrostet und auf ihre Materialstärke untersucht, gegebenenfalls repariert. Sie sollen zum Abschluss ebenfalls Rostschutzfarbe auf Leinölbasis aufgetragen bekommen. Vor einigen Jahren seien die Bänder bereits einmal nachgeschweißt worden, erinnert sich Requardt.
Damit die Kirche während dieser Zeit nicht „türlos“ bleibt, bauten die Handwerker eine provisorische Pforte aus OSB-Platten und einer Holz-Eingangstür ein. Leider mit einer Alu-Schiene als „Stolperkante“, wie Requardt erklärt. Hier müsse noch einmal nachgebessert werden. Alternativ könnten auch die Türen an der Nord- und Südseite der Nikolaikirche bei Veranstaltungen als getrennte Ein- und Ausgänge im Einbahnstraßensystem genutzt werden.
In drei bis vier Wochen hat St. Nikolai seine schmucke Tür zurück
Ohnehin ist die Maßnahme ja nur von vorübergehender, kurzer Dauer. Die „neue, alte Tür“ soll in etwa drei bis vier Wochen wieder an ihrem bekannten Platz sein. Die Restaurierung wird vom Amt für Bau- und Kunstpflege in Hannover begleitet, erklärt Requardt abschließend. Die Kosten in Höhe von etwa 12.500 Euro werden anteilig von der Landeskirche gefördert. (vu)