Statt reicher Beute machte ein Einbrecher (46) in Minden Bekanntschaft mit dem Krankenhaus:
Gegen Montagmittag ging auf der Leitstelle der Polizei Minden-Lübbecke ein Notruf ein. Ein 13-jähriges Mädchen war am anderen Ende der Leitung. Sie informierte die Polizeibeamten, dass ein Einbrecher im Haus sei und sie sich versteckt habe.
Während sich mehrere Einsatzfahrzeuge auf den Weg zur Kuhlenstraße machten, blieb das Mädchen am Telefon und gab den Beamten wertvolle Hinweise.
Vor Ort angekommen, stellten die Polizisten fest, dass der Einbrecher auf der Giebelseite des Hauses an einem Fenstersims des Spitzbodens hing. Kurze Zeit später verließen ihn die Kräfte und er stürzte in die Tiefe. Dabei prallte er noch gegen die Dach-Ecke eines kleinen Vorbaus, wie die Polizei mitteilt. Der polizeibekannte, 46-jährige Einbrecher wurde schwer verletzt ins Johannes-Wesling-Klinikum nach Minden gebracht.
Wie die Polizei später rekonstruierte, hatte der Täter gegen 13:30 Uhr die Scheibe eines Wintergartens des Einfamilienhauses eingeschlagen und war so in das Gebäude gelangt. Das Mädchen hatte das Klirren der Glasscheibe gehört und jemanden im Haus bemerkt. Daraufhin verschloss sie den Kinderzimmertrakt des Obergeschosses, zog sich in ihr Kinderzimmer zurück, verriegelte die Tür und wählte den Notruf.
Währenddessen durchwühlte der Einbrecher im Untergeschoss alle Schränke und Schubladen. Dann ging er ins Obergeschoss, durchsuchte zunächst zwei Schlafzimmer und setzte seinen Streifzug im ausgebauten Spitzboden fort. Von dort hatte er offenbar beobachtet, wie das Haus von Polizisten umstellt wurde und wollte, wie bereits erwähnt, flüchten.
Die Polizeibeamten lobten das umsichtige Verhalten des Mädchens: „Für eine 13-jährige war das vorbildlich und couragiert.“
(Quelle: Polizei Minden-Lübbecke)