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Klinikum Schaumburg: Aktionstag als Zeichen gegen Gewalt an Frauen

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Der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“, ist ein am 25. November jährlich abgehaltener Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen. Zu diesem Tag lud auch das Agaplesion Ev. Klinikum Schaumburg Interessierte, Ärztinnen und Ärzte ein.

Laut einer Studie der UN ist das eigene Zuhause der gefährlichste Ort für Frauen, weltweit. Statisch gesehen wird deutschlandweit alle 72 Stunden eine Frau durch ihren (Ex-)Partner getötet. Bis heute sind so in diesem Jahr bereits 110 Frauen und 15 Kinder ums Leben gekommen, weitere 44 Frauen wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Die Dunkelziffer sei aber viel höher, so Nadine Pasel, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Schaumburg bei der Einleitung.

Klinikum-Geschäftsführerin Diana Fortmann (li.) und die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Schaumburg, Nadine Pasel.

„Das Thema ist einfach aktueller, als uns vielleicht lieb ist“, ergänzte Landrat Jörg Farr bei seiner Begrüßung. Er betonte, dass es ein gutes Zeichen sei, die Veranstaltung im Eingangsbereich des Klinikums stattfinden zu lassen. „Denn dort gehört das Thema auch hin“, so sein Credo, „mitten unter die Menschen und nicht versteckt in einem Seminarraum“. Mehr als traurig seien die jährlichen Zahlen der Gewalttaten gegen Frauen und weiter wünschte er sich, dass keine Frau mehr einen Tag bräuchte, der an die Gewalt erinnere, der Frauen und Kinder ausgesetzt sind.

Von links: Anke Heldt vom Weissen Ring Schaumburg, Landrat Jörg Farr und Fatma Gellermann vom Amt für Gleichstellung des Landkreises Schaumburg.

Zuvor betonte Diana Fortmann, Geschäftsführerin des Klinikums, sie sei sehr froh darüber, dass das Klinikum seit einem Jahr zum Netzwerk ProBeweis gehöre. Dr. Hannah Gauselmann von der Rechtsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) stellte die kostenlos zur Verfügung gestellten Untersuchungspakete vor. Dort befinden sich Dokumentationsbögen, die als Leitfäden dienen und Ablauf sowie Reihenfolge der durchzuführenden Schritte beschreiben. Enthalten sind Tupfer für Abstriche, Röhrchen für Blutproben und Spezialtüten zur Aufbewahrung von Spurenträgern wie zum Beispiel Kleidungsstücken. Die so gesicherten Beweise werden versiegelt und an die MHH geschickt. Blut- und Urinproben werden eingefroren und für mindestens drei Jahre aufbewahrt. Die Dokumentation wird für 30 Jahre eingelagert, da körperliche Gewaltdelikte in Deutschland bis zu 30 Jahre nach der Tat zur Anzeige gebracht werden können.

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Das „Pro Beweis“-Paket.

Holger Finkemeier, Leiter der zentralen Notaufnahme am Klinikum Schaumburg, erklärte in seinem Impulsvortrag: „Es ist wichtig, betroffenen Frauen zu helfen. Insbesondere, da häusliche Gewalt oft keine einmalige Tat ist und es für die Opfer von körperlichen oder sexuellen Übergriffen schwer ist, die Gewaltspirale zu durchbrechen. Vielleicht wird es deshalb für Betroffene leichter, erst zu uns in die Notaufnahme zu kommen, als zur Polizei zu gehen, denn bei uns handelt es sich um eine anonyme Beweissicherung.“

Zahlreiche Informationsstände in der Eingangshalle von unterschiedlichen Institutionen und Beratungsstellen aus dem Landkreis Schaumburg rundeten die gut besuchte Veranstaltung ab. Das Netzwerk ProBeweis, die Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Schaumburg, die BASTA Beratungsstelle, die AWO-Beratungs und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt und der Weisse Ring waren vertreten. Weitere Infos auch unter www.probeweis.de. (sk/Fotos: sk)

Bildergalerie: Aktionstag gegen Gewalt an Frauen am Klinikum Schaumburg 2019

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