(Rinteln) Im Moment ist der Komet Neowise am Nachthimmel zu sehen. Solch einen, auch Schweifstern genannten Himmelkörper, bekommt man nicht alle Tage zu Gesicht, und man kann ihn sogar ohne Teleskope sehen. Hobby-Astronom und Gymnasiallehrer Sven Rundfeldt hat den Kometen, der ungefähr 100 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist, abgelichtet.
„Morgens gegen halb drei ist er im Norden nicht weit über dem Horizont zu sehen, und zwar mit bloßem Auge. Wenn man bedenkt, dass der Kern des Kometen mit nur wenigen Kilometern Durchmesser winzig klein ist, dann ist der Schweif umso beeindruckender, denn er erreicht viele Millionen Kilometer Länge, so dass man ihn auch mit bloßem Auge sehen kann“, so Rundfeldt.
Kometen sind Überreste aus der Entstehung unseres Sonnensystems vor mehr als 5 Milliarden Jahren. Der Komet hat vor wenigen Tagen die größte Annäherung an die Sonne hinter sich und ist nun wieder in rasendem Tempo dabei, aus dem inneren Sonnensystem heraus zu fliegen. Die Hitze der Sonne löst aus dem Kometen, der im Grunde ein schmutziger Schneeball ist, Gase, Wasser und Partikel heraus, die dann die leuchtende Wolke um den Kometen, die Koma, bilden, die vom Partikelstrom der Sonne zum Schweif werden, der wie ein Schatten hinter dem Kometen steht, aber eben leuchtet!
Die Fotos hat Rundfeldt mit einer Sony Alpha 7s Kamera und einem Teleobjektiv bei ISO 3200 und einer Belichtungszeit von rund einer Sekunde geschossen. Dazu wurden jeweils etwa zehn Fotos aufgenommen und im Computer überlagert, was die Details deutlicher hervortreten lässt. „Die Großaufnahme habe ich mit einem Teleskop bei 600 Millimeter Brennweite gemacht“, erklärt Rundfeldt, „man kann sogar ansatzweise den Schatten des Kometenkerns im Schweif sehen.“ (pr/Fotos: Sven Rundfeldt)