Sie war der heimliche Star beim Konzert des Göttinger Symphonie Orchesters im Brückentorsaal: Violinistin Louise Wehr aus München. Souverän und voller Leidenschaft bezauberte die erst 19-jährige Nachwuchskünstlerin das Publikum im ausverkauften Brückentorsaal der Stadt Rinteln mit feinsten Klängen auf dem Musikinstrument, das sie zeitweise wie zu einem Teil ihrer selbst werden ließ. Das Publikum dankte es ihr mit einem furiosen Applaus, ehe alle Beteiligten eine Pause zum Verschnaufen einlegten.
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Wollte man dem Symphoniekonzert eine passende Überschrift verpassen, man müsste nur den Dirigenten Wolfgang Westphal zitieren: „Heute geht es um die Moldau und den Rhein – und Sie sitzen direkt an der Weser.“ Während der Konzerteinführung bereitete Westphal das Publikum auf das Programm vor und sparte nicht an Hinweisen und Erklärungen dessen, was jetzt folgen würde. So sei der dritte Satz von Robert Schumanns Symphonie „Die Rheinische“ Kirchenmusik in Vollendung. Wahrscheinlich habe er einer Prozession beigewohnt und sich von ihr inspirieren lassen. Dafür gehe es im vierten Satz um Lebensfreude schlechthin. Man könne sich gar vorstellen, so Westphal, mit einer aufgesetzten Pappnase den Karneval in Köln live zu beobachten.
Westphal selbst verschmolz beim Dirigieren einmal mehr mit der Musik und dem Taktstock, den er mit einer beeindruckenden Stärke durch die Luft wirbeln ließ. Eine äußerst schweißtreibende Angelegenheit, die ihm und den Musikern alles abverlangte.
Nach insgesamt fünf Sätzen endete „Die Rheinische“ und somit auch das Konzert. Ein Wiedersehen mit Dirigent Wolfgang Westphal gibt es am 8. Januar 2017 beim Neujahrskonzert im Brückentorsaal. Dann leitet er das Symphonische Orchester des Landestheaters Detmold. Der Vorverkauf dazu startet am 15. November.