Die neue Ausstellung „Kleine Giganten“ im Museum Eulenburg entstand in Rekordzeit, wie Museumsleiter Dr. Stefan Meyer bei der offiziellen Eröffnung am Freitag bekanntgab. Bis zur Freigabe der Fördergelder durch die niedersächsische Bingo-Umweltstiftung am 20. August diesen Jahres bis zur Fertigstellung vergingen nur wenige Wochen. Lebende Exponate in rund 30 Terrarien auf zwei Stockwerken des Museumsgebäudes – das bedeutete für alle Helfer und Beteiligten eine enorme Herausforderung. Schließlich gab es für die Vertreter der Insektenwelt – sie sind Hauptdarsteller der Ausstellung – nichts von der Stange zu kaufen.
In Zusammenarbeit Martin Höhle von der Firma Pet Factory in Hülsede, laut Meyer der europaweit größte Züchter von wirbellosen Tieren und Insekten, wurde eine Auswahl der zu zeigenden Krabbler getroffen. Jeder von ihnen ist in einem eigens von Hand ausgestatteten Terrarium untergebracht. In jedem von ihnen herrscht ein eigenes Mikroklima mit warmen und kühlen Bereichen, feucht oder dunkel, ganz so wie es die Insekten mögen.
LED-Beleuchtung sorgt dafür, dass es ausreichend hell ist – aber nicht zu warm. An interessanten und teilweise skurrilen Geschöpfen mangelt es wahrlich nicht. Da gibt es fauchende Schaben oder wandelnde Blätter, Insekten die wie Äste aussehen oder auch den Vierhorn-Riesenkäfer. Mit den wuchtigen Hörnern kämpfen die Männchen bei der Paarung gegen Rivalen. Am Rücken besitzt er Käfer eine scharfe Kante und einen Spalt, ähnlich wie ein Nagelknipser. Versucht nun ein größeres Tier, den Käfer zu fangen und zu fressen, klappt dieser den Kopf nach hinten und quetscht seinem Fraßfeind die Hand ein.
Diesen Käfer und viele weitere interessante Insekten können Besucher noch bis zum 28. April 2019 im Museum Eulenburg in der Klosterstraße besichtigen. Bei manchen Terrarien ist Geduld gefragt, durch die perfekte Tarnung sind viele der kleinen Krabbler nur schwer in ihrer Umgebung zu entdecken.
Und dank Unterstützung des NABU ist für weiteren Mehrwert gesorgt. Ingesamt drei Vorträge geben wertvolle Einblicke in die Welt der heimischen Insekten. Den Anfang macht ein Info-Abend über Hummeln am 24.11. um 19 Uhr. Der Hummel-Experte Volker Mauss wird Näheres zu den beliebten, pelzigen Brummern und fleißigen Insektenbestäubern geben. Am Freitag, 14.12. um 19 Uhr, referiert Oliver Nacke vom NABU über das Phänomen des Insektenschwunds und am Freitag, 11.01.2019, ebenfalls um 19 Uhr, gibt Christian Voigt wichtige Tipps für einen naturnah gestalteten Garten als Lebensraum für Tiere und Pflanzen.