1.100 Jahre bedeuten fürs Kloster Möllenbeck eine bewegte Geschichte. Im Jahr 896 wurde es gestiftet, im 13. Jahrhundert durch einen Brand zerstört und um 1500 wieder aufgebaut. Es gilt mittlerweile als eine der besterhaltenen, spätmittelalterlichen Klosteranlagen und wird bis heute intensiv genutzt. Die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Möllenbeck erhielt von 2010 bis 2018 403.957 Euro an Fördergeldern, um das denkmalgeschützte Gebäude für die Zukunft zu bewahren. Insgesamt handelt es sich um sieben Maßnahmen. Darunter fallen die Sanierung der Orgel, Restaurierung von Wandmalereien und das Herrichten von Veranstaltungsräumen. Bei einer Führung durchs Kloster Möllenbeck konnte sich die Landesbeauftragte vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, Heike Fliess, selbst ein Bild von den umgesetzten Arbeiten machen. Durch Förderung des Leader- und Kulturerbe-Programms konnte für einen historisch bedeutsamen Ort ein Weg in eine neue Zukunft gestaltet werden, freute sich Fliess.
Die benachbarte Domäne Möllenbeck erhielt ebenfalls eine Förderung über das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum. Damit waren eine Weiterentwicklung des Betriebs und umfassende Sanierungsmaßnahmen verbunden. Die Bewirtschaftung der Domäne liegt seit 1940 in den Händen der Familie Bolhöfer (bzw. durch Heirat Lee-Bolhöfer). Bereits 1935 wurden rund 210 Hektar an landwirtschaftlichen Flächen abgesiedelt. Daher ist der Flächenumfang mit heute rund 160 Hektar im Verhältnis zum Gebäudebestand (inklusive Hofstelle unter Ensembleschutz und dem 200 Jahre alten Pächterwohnhaus als Einzelgebäude unter Denkmalschutz) für heutige Verhältnisse überschaubar.
Das Hofcafé wurde in landeseigenen Gebäuden errichtet und später erweitert. Zur Existenzsicherung und für eine größere Planungssicherheit hat die Pächterfamilie die Hofstelle im Juli 2015 erworben. Hintergrund war die unter anderem die beabsichtigte Erweiterung des Gastronomiebereichs um Gästezimmer in einem der Landarbeiterhäuser, eine umfassende Gebäudesanierung und die Errichtung weiterer Elemente im Gastrobereich. In diesem Jahr hat das neue Hotel eröffnet. Es bietet insgesamt 28 Personen in elf Zimmern Platz. Und das Pächter-Ehepaares schmiedet weitere Pläne: Durch eine eigene Hackschnitzel-Anlage zur Wärmeerzeugung konnten bereits mehrere fossile Heizkessel ersetzt werden. Dank Photovoltaik-Panels (in Absprache mit Denkmalschützern wählte man komplett schwarze Module und Rahmen, die nicht so stark auffallen) produzieren die Bolhöfers bereits jetzt Strom. Mit einer Erweiterung der Anlage könnte auch das Kloster mit Strom versorgt werden. Dort wird nämlich elektrisch geheizt.
Zur Info: Domänenverwaltung
Der Begriff „Domäne“ ist im 18. Jahrhundert entstanden und leitet sich aus dem altlateinischen Dominium (mittellateinisch: domanium) = herrschaftliches Grundeigentum ab. Später verstand man unter dem Domanium das königliche Gut und unter Dominium das herrschaftliche Gut als Privatbesitz. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Einnahmen eine wesentliche Finanzierungsquelle des Staates. Der Grundbesitz umfasst derzeit landesweit: 11.000 Hektar Domänenfläche und 43.000 Hektar Streubesitz.
Acht Domänen mit rund 1.840 Hektar Fläche werden von Amt für regionale Landesentwicklung verwaltet und verpachtet: Eggersen, Haus Escherde, Haus Freden, Grohnde, Memsen, Möllenbeck, Ohsen und Rodenberg. Für landschaftspflegerische Maßnahmen und Gewässerrandstreifen sind zurzeit ca. 90 Hektar aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen.
Im Eigentum des Landes sind auch die beiden größten Binnenseen Niedersachsens, das Steinhuder Meer und der Dümmer. Für diese nimmt das Amt für regionale Landesentwicklung die Pflichten und Rechte als Grundstückseigentümerin wahr. Hierzu gehören neben den Maßnahmen zur Gewässerunterhaltung (einschließlich Entschlammung) auch die privatrechtliche Gestattung von Steg- und Hafenanlagen, Liegeplätzen sowie Slip- und Krananlagen.
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