(Rinteln) Nachdem der Termin Corona-bedingt mehrfach verschoben werden musste, konnten jetzt ehemalige Führungskräfte von Rintelner Feuerwehren im Rahmen einer Feierstunde auf dem Kirchplatz offiziell verabschiedet werden.
Verabschiedet wurden Stadtbrandmeister Friedel Garbe und sein Stellvertreter Bernd Entorf, der stellvertretende Ortsbrandmeister der Feuerwehr Rinteln, Rainer Kuhlmann, sowie die Ortsbrandmeister Ralf Bredemeier (Unter der Schaumburg), Dirk Scheiper (Westendorf), sowie die stellvertretenden Ortsbrandmeister Ingo Schatzl (Westendorf) und Christian Marth (Engern).
Bürgermeister Thomas Priemer drückte seinen Dank für das überdurchschnittliche Engagement aller Führungskräfte aus. Dieses verdiene Wertschätzung und Anerkennung. Freiwillige Feuerwehren hätten viele geschichtliche und politische Veränderungen durchlebt, aber immer Ehrenamtliche gefunden und wüssten stets, sich allen Situationen anzupassen. Priemer appellierte an alle, dass Kameradschaft und Loyalität den respektvollen Umgang untereinander prägen sollen. Die Arbeit und der persönliche Einsatz finden in der Bevölkerung volle Anerkennung, so der Bürgermeister.
Friedel Garbe, der 1974 in die Feuerwehr eingetreten war, kam über die Führungsposition im Ortsteil Wennenkamp zur Stadtfeuerwehr, wo er 20 Jahre lang als Stadtausbildungsleiter tätig war. Nach zwei Amtszeiten als Stellvertreter von Stadtbrandmeister Helmut Meier trat er 2008 dessen Nachfolge an. Garbes Einsatz für kontinuierliche Beschaffung von Fahrzeugen für kleine Ortsfeuerwehren komme in heutiger Zeit wegen der angespannten Finanzlage der Kommunen große Bedeutung zu, schilderte Priemer. Als „Pragmatiker“ für „unbürokratische Lösungen“ scheute er nicht den Streit mit der Verwaltungsspitze und machte politischen Mandatsträgern die notwendigen Beschaffungen deutlich, führte Priemer in seiner Rede aus.
Zusammen mit Bernd Entorf, der 2008 zu Garbes Stellvertreter ernannt wurde, sei ein gutes Team entstanden. „Immer ansprechbar, immer belastbar, und was ich besonders schätzte, immer den Ausgleich unterschiedlicher Interessenlagen verfolgend“, fasste Priemer zusammen.
Die Fahrzeugausstattung der Freiwilligen Feuerwehr Rinteln liege über einer gewissen Norm, sagte Priemer: „Und das ist gut so!“ Seitens der Landesregierung gebe es Mindestgrenzen für die Ausstattung von Feuerwehren. Daran orientiere man sich in Rinteln, statte seine Feuerwehren aber bedarfsorientiert entsprechend der Gefahrenlage, der Einsatzzeiten, der Mannschaftsstärken aus. Dabei klammere sich die Verwaltung nicht an Paragraphen. Mit dem Feuerwehrentwicklungsplan werde die strategische Basis für alle Feuerwehren in Rinteln erarbeitet. Durch das gute Zusammenarbeiten von Feuerwehr, Verwaltung und Politik sorge man dafür, dass die Bürger ruhig schlafen können.
Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote stellte in seiner Rede klar, Feuerwehrleuten gehe es weder um die Ehre noch ums Geld. Von Opfer und Aufopferung zu sprechen passe aber auch nicht mehr in die Zeit, vielmehr ein intelligentes Investment an Zeit, das den eigenen Nutzen mit dem Nutzen anderer verbinden könne, so Grote sinngemäß. Feuerwehr bedeute durchgängige Erreichbarkeit, Verzicht auf viel Freizeit, enormen Verwaltungsaufwand – allen verabschiedeten Feuerwehrkameraden mit einer langen Vita gebühre Dank und Anerkennung.