(Rinteln) Nachdem auf Initiative der Fraktion der Grünen bereits im Jahr 2017 der „Aktionsplan für ein bienenfreundliches Rinteln“ einstimmig vom Rat der Stadt Rinteln beschlossen worden war, konkretisiert die Stadt die damit einhergehenden Projektziele: In Kooperation mit dem NABU und dem Imkerverein Rinteln wurde erneut ein sogenannter „Runder Tisch“ zur ökologischen Gestaltung der Mahd kommunaler Flächen anberaumt, der zu konkreten Ergebnissen geführt hat.
Nach dem Prinzip „Lasst es blühen!“ sollen die Eingriffe insbesondere entlang der kommunalen Straßen und Wegeflächen so gering wie möglich sein, um Trachtpflanzen für Insekten zu erhalten. „Dies bedeutet selbstverständlich nicht, dass entlang der Wege nicht mehr gemäht wird“, wie Maria Rollinger für den NABU Rinteln verdeutlicht: „Der Intensivbereich auf einer Bereite von etwa einem Meter soll weiterhin gemäht werden, der daran angrenzende Extensivbereich soll jedoch nur abschnittsweise und in deutlich größeren Zeitabständen gemäht werden.“
Demzufolge sollen die Wegränder insbesondere während der Zeit zwischen Juli und September nicht gemäht werden, da zu dieser Zeit die Insektenpopulation besonders hoch ist und der Nahrungsbedarf dementsprechend ansteigt. „Gerade in dieser Zeit werden die Wegseitenränder wichtig als Tracht“, wie Rollinger weiß, die sich bereits sehr erfolgreich in Kooperation mit Landwirten und der Stadt Rinteln um die Pflege blütenreicher Wegseitenränder kümmert.
Erfreut zeigt sich auch Christoph Ochs von den Rintelner Grünen „Das ist ein Quantensprung in der ökologischen Mahd kommunaler Flächen“ und verweist darauf, dass die Stadt nun auch ein Projekt zur Erstellung eines ökologischen Mähkonzeptes über die LEADER-Region „Westliches Weserbergland“ gestellt hat. „So werden die kurzfristigen Maßnahmen auch langfristig verstetigt.“ Im Rahmen des Mähkonzeptes sollen naturschutzfachlich wertvolle Flächen registriert und nach und nach ein für den Rintelner Baubetriebshof handhabbarer Mähplan für Wegseitenränder erstellt werden, um die Ziele der Verkehrssicherungspflicht wie auch die ökologischen Bedürfnisse heimischer Insektenarten miteinander zu vereinbaren.
Ein Baustein von vielen
Dabei ist, wie Rollinger verrät, das Mähkonzept ein Baustein von vielen, um insgesamt den Aktionsplan für ein bienenfreundliches Rinteln umzusetzen: „Wir haben noch viel vor und hoffen auf die Unterstützung weiterer Akteure. Die bisherige sehr positive Resonanz stimmt uns positiv, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind und unsere Kräfte für unsere heimische Pflanzen- und Insektenwelt nun bündeln sollten.“ Weitere Projekte für ein insektenfreundliches Rinteln sind laut Rollinger bereits in der Entwicklungsphase und sollen in Kürze umgesetzt werden. (pr)