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Lee: Weidetierhalter sollen Tiere nachts aus Schutz vor dem Wolf in Stall holen

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(Rinteln) Aus aktuellem Anlass rät Anthony Robert Lee, stellvertretender Vorsitzender vom Landvolk Weserbergland, Weidetierhaltern dazu, ihre Tiere nachts in die Ställe zu holen – sofern dies möglich ist.

Er habe erfahren, dass Bürger offenbar Wolfssichtungen im Exter Feld und im Bereich der Mountainbike-Strecke am Heinekamp gemacht hätten. Bis zu fünf Stück sollen es Lee zufolge in einer Nacht gewesen sein, die Augenzeugen und Hundehalter entdeckt hätten. Lee, selbst Landwirt und Ratsmitglied für die CDU in Rinteln, berichtet von einem bestätigten Wolfsbestand von rund 350 Tieren in Niedersachsen: „In fünf Jahren werden es bei dieser Entwicklung 1.000 Wölfe sein, daher ist es dringend notwendig, dass das Jagdrecht entsprechend angepasst wird.“ Der Wolf ist unseren Gefilden längst kein Unbekannter mehr, stellt Lee klar. Unter anderem in Engern sind Medienberichten zufolge im vergangenen Jahr drei Nutztiere von einem Wolf gerissen worden. Weitere Fälle wurden aus der Region gemeldet. Die Gefahr sieht der Möllenbecker Landwirt nicht nur im direkten Kontakt zwischen Nutztieren und dem Wolf: „Bei Weidetieren wird der Fluchtreflex ausgelöst. Und wenn ein Rind in Panik gerät, hilft da auch kein Zaun mehr.“

Blick auf den Pioniersteg am Heinekamp. Hier sah Michaela Müller-Lindemann einen Wolf über die Brücke gehen. (Foto: pr)

Die Rintelnerin Michaela Müller-Lindemann hatte ebenfalls ein Erlebnis mit einem Wolf. Sie hielt sich im Außenbereich der Rintelner Senioren-Tagespflege am Bären auf, als sie vor einigen Tagen augenscheinlich einen Wolf am Pioniersteg entdeckte: „Er kam über die Brücke, lief um irgendetwas herum und kehrte dann zurück. Da war ich perplex, es geht einem schnell so viel durch den Kopf“. Sie berichtet von weiteren Gesprächen mit Hundehaltern, die ähnliche Erfahrungen gemacht hätten und vermutet, dass sich die Wölfe hier sehr sicher fühlen, wenn sie sich bis zu den Häusern herantrauten.

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Dass die Wölfe aus den Wäldern und Feldern in die Städte kommen, ist für Lee zwar erstaunlich, dennoch nicht außergewöhnlich: „Es zeigt, dass die Tiere die Scheu vor den Menschen allmählich verlieren. Dennoch ist nicht damit zu rechnen, dass bald Wölfe nachts durch die Fußgängerzone spazieren“. Dafür seien sie noch viel zu scheu. Für problematisch hält er Wolfshybride, also eine Kreuzung aus einem Wolf und einem Hund, wegen ihrer Unberechenbarkeit und fehlender Scheu vor Menschen. Sollte es zu einer Begegnung zwischen Mensch und Wolf kommen, rät Lee, sollte man möglichst Ruhe bewahren und sie nicht bedrängen. Auch andere Experten wissen: Wölfe haben kein Interesse an Menschen und treten in aller Regel den Rückzug an. „Ansonsten würde ich versuchen, mit lauten Rufen den Wolf zu vertreiben und mich dabei möglichst großmachen“, so Lee abschließend.

Hinweis: Unter www.dbb-wolf.de sind Ansprechpartner für das Wolfsmanagement in den jeweiligen Bundesländern aufgeführt. Dort werden auch Hinweise auf Sichtungen entgegen genommen. (vu)

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