(Todenmann) Den Valentinstag nahm die Kapellengemeinde Todenmann zum Anlass, ein neues Gottesdienstformat vorzustellen: Den Dialoggottesdienst.
Wie der Name schon verrät, steht nicht ein Predigtmonolog, sondern Gespräch, Diskussion, Frage und Antwort im Mittelpunkt – und dies durchaus kontrovers und herausfordernd. So treffen die alten Bibeltexte auf die moderne Lebenswirklichkeit der Gottesdienstbesucher und werden nach ihrer aktuellen Botschaft befragt.
Zum Erstaunen der Gottesdienstbesucher erschienen zu Beginn des Abendgottesdienstes gleich zwei Valentine und begannen einen Streit darüber, wer von ihnen denn nun der Richtige und Wichtigere sei.
In der Tat gab es im Verlaufe der Kirchengeschichte mehre Bischöfe oder Priester namens Valentin, die als Schutzpatron der Liebenden galten. Dass das mit der Liebe und dem heutigen Valentinstag auch nicht so einfach ist, wurde im Folgenden deutlich: Geht es nicht doch nur um Kommerz?
Ist die Liebe echt oder eher berechnend auf Gegengeschenke aus? Scheitert eine uneigennützige reine Liebe, wie sie in der Bibel etwa im Hohenlied des Apostels Paulus besungen wird, nicht an unserer Realität? Pastor Gniesmer entgegnete auf diese von Kapellenvorsteher Paul Egon Mense formulierten kritischen Fragen mit dem Hinweis auf die Liebe Gottes, die niemals eine Forderung sei, sondern immer Geschenk. „Liebe speist sich aus Gott als der Quelle und sie will sich durch uns hindurch verströmen und weitergegeben werden“, so der Pastor.
Ob diese Antwort überzeugt, mussten die Besucher für sich selber entscheiden. Sie sind eingeladen, in den Dialog mit einzutreten mit ihren eigenen Fragen und Anregungen. Das jedenfalls ist der Wunsch der Gemeinde, um das Formt „Dialoggottesdienst“ mit Leben zu füllen. Im Frühjahr, vielleicht zur Kirschblüte, soll es eine Fortsetzung geben. Der Kapellenvorstand hofft auf eine weiter ansteigende Besucherzahl. (pr/Foto: pr)