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Lieferengpässe am Bau: Einige Jahrgänge am Gymnasium Ernestinum vorübergehend ohne feste Klassenräume

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(Rinteln) Eine mit dem Logo des Wählerbündnisses „Rintelner Interessen“ (RI) versehene Pressemitteilung wurde uns am vergangenen Freitag zugeschickt. Zwei Versionen davon sind auch auf der offiziellen Internetseite von „RI“ eingestellt. Unter dem Titel „Gymnasium Ernestinum – inakzeptable bauliche Zustände“ werden dort von von Tristan Hanking, Kandidat für den Ortsrat, Stadtrat und Kreistag, verschiedene bauliche Zustände kritisiert.

In mindestens einem Klassenraum solle es aktuell kein Licht geben, da alle Deckenlampen abgebaut worden seien. Erst in den Herbstferien sollen „dem Vernehmen nach“ neue Lampen montiert werden. Für die Laptop-Klasse, die diesen Raum zugewiesen bekommen habe, stünden nur zwei Steckdosen zur Verfügung und kein Beamer. Der Fluchtweg, so Hanking weiter, solle wegen Sicherheitsproblemen nicht benutzt werden: „Wenn das zutrifft, dürfte der Raum gar nicht belegt werden“.

RI-Fraktionsvorsitzender Dr. Ralf Kirstan distanziert sich eigenen Angaben zufolge „von der Vorgehensweise und dem Inhalt der Meldung“, wie er auf Nachfrage erklärt: „„Mir ist nicht bekannt, ob diese Pressemitteilung und gegebenenfalls mit wem sie fraktionsintern abgesprochen wurde. Mit mir zumindest nicht. Ich bedaure sehr, dass hier ein Mitglied von RI meiner Ansicht nach ohne ausreichende Rücksprache einen solchen Vorstoß unternommen hat. Der Inhalt der Pressemitteilung spiegelt nicht die Meinung der gesamten Fraktion und des Stadtverbands wider (..).“

Die Klassenräume 633, 634 und 635 bleiben zunächst gesperrt.

Tatsächlich hat die Veröffentlichung zur weiteren Folge, dass drei Schulklassen bis auf Weiteres ohne festen Klassenraum auskommen müssen. Es handelt sich Recherchen zufolge um die drei Räume mit den Nummern 633, 634 und 635. Wie eine Anfrage an den Schulträger (das ist in diesem Fall der Landkreis Schaumburg) ergab, wurde das Flachdach des Schulgebäudes über dem Erdgeschoss saniert. Dabei wurde festgestellt, dass die Fassade im Bereich besagter Klassenräume ebenfalls vollständig erneuert werden musste. Der alte Wandaufbau sei durch Korrosion so stark angegriffen worden, dass der Eingriff in die vorhandene Bausubstanz wesentlich aufwendiger wurde als ursprünglich geplant. In diesem Zusammenhang seien auch die vorhandenen elektrischen Anlagen wie Leuchten und Fensterbankkanäle erneuert worden. In letzteren sei eine größere Anzahl an Steckdosen vorgesehen. Die Fertigstellung habe nicht rechtzeitig erfolgen können, da es Lieferengpässe bei den Herstellern gebe, teilt Landkreis-Pressesprecherin Anja Gewald gegenüber Rinteln-Aktuell mit. So sei die Lieferung der Leuchten für Mitte Oktober avisiert worden. Für die Übergangszeit bis zur Lieferung würden kurzfristig provisorische Beleuchtungskörper in diesen Räumen montiert. Auch die Beamer sollen durch leistungsfähigere Displays ersetzt werden, doch auch hier gebe es Lieferengpässe bei den Herstellern.

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Zum Thema Fluchtwegesituation und Sperrung der drei Klassenräume äußert sich der Landkreis ebenfalls. Das Flachdach wird für die Räume 633, 634 und 635 als zweiter Fluchtweg genutzt. Doch sei im Zuge der Dachsanierung die vorhandene Absturzsicherung (das Außengeländer – Anm. d. Red.) zurückgebaut worden. Bis die neue Absperrung aufgebaut sei, bleiben diese Räume gesperrt. Dies werde laut Landkreis-Angaben entweder „Ende dieser Woche oder Anfang nächster Woche“ erfolgen. Auch hier werden Lieferengpässe bei den Herstellern als Grund für die nicht rechtzeitige Fertigstellung genannt.

Für die Sanierungsarbeiten des Flachdachs musste ein Geländer abgebaut werden. Aufgrund von Lieferengpässen wurde es bislang noch nicht montiert. Als Folge sind jetzt drei Klassenräume gesperrt worden.

Die Sperrung der Klassenräume hat einen weiteren Nachgeschmack. Aufgrund des Corona-Rahmenhygieneplans für Schulen gilt das sogenannte Kohorten-Prinzip, also eine räumliche Trennung der Jahrgänge. Durch den Wegfall der drei Räume besitzt der 10. Jahrgang allerdings vorübergehend keine Klassenräume mehr, sondern muss in „Lücken“ durch verschiedene Räume im Gebäude hin und her wechseln, so Schulleiter André Sawade: „Das Kohorten-Prinzip ist jetzt durchbrochen.“

Für Kirstan und die Leitung des Stadtverbandes Rintelner Interessen eine unglückliche Situation. Sie „äußert Ihr großes Bedauern darüber, dass drei Schulklassen ihre für das Schuljahr vorgesehenen festen Klassenräume verlieren.“ (vu)

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