(Rinteln) Die Segelflug-Bundesligasaison 2025 ist Geschichte und sie endet für den Luftsportverein Rinteln (LSV) mit einem echten Grund zur Freude:
Nach einer packenden letzten Runde sichert sich der Verein den Vizemeistertitel vor dem LSV Schwarzwald. Der FSC Odenwald Walldürn stand bereits seit letzter Woche als Meister fest.
Der FSC zeigte sich in dieser Saison in Topform. Nach einem starken Auftakt, begünstigt durch Wetterglück im Süden, ließen die Odenwälder in keiner Runde locker und kämpften entschlossen um den Titel. Der LSV Rinteln, der zuvor sechs Saisons in Folge gewonnen hatte, gratuliert sportlich fair und zollt den Fliegerfreunden im Süden großen Respekt.
Doch auch in Rinteln wurde gefeiert – und das mit Recht. Nach wetterbedingt schwierigen Wochenenden kam das Team in den letzten Runden wieder in Fahrt. Der Wille, den Vizemeistertitel zu holen, war unübersehbar.
Am letzten Wochenende der Saison standen gleich fünf Crews bereit, um den Punkteabstand zu verteidigen. Die Wetterprognose ließ zunächst nur auf Sonntag hoffen, doch am Samstagmorgen klingelten plötzlich die Telefone heiß. „Wir bekommen unsere Chance bereits heute“, informierte Reinhard Schramme seine Mitstreiter. Wie bei einem Feuerwehreinsatz wurde alles stehen und liegen gelassen. Christine Grote von der Crew Grote/Gmelin sagte knapp: „Gib uns sieben Minuten, dann sind wir abfahrbereit.“ Und so standen alle nach nur 45 Minuten in den Startlöchern.
Ein Regenschauer trennte die Flugwege der Bundesligisten schon in der Startphase. Während Reinhard Schramme mit Copilot Rolf Bödeker, sowie Daniel Schramme und Michael Sasse in Einsitzern noch in den Nordwesten geschleppt werden konnten und einen Startpunkt Richtung Lingen wählten, mussten Stephan Beck und die Doppelisztercrew Grote/Gmelin bereits im Flugzeugschlepp auf Grund eines schnell herannahenden starken Schauers den Ausklinkpunkt im Südwesten des Platzes wählen und einen Abflugpunkt bei Gütersloh suchen. Dennoch fanden alle eine gute Spur – und gegen Ende der Wertungszeit trafen sich sogar einige Crews unter einer Aufreihungslinie, die sich von Paderborn Richtung Kassel erstreckte, wieder.
Am Samstagabend war klar: Die Leistung dürfte für Platz 2 reichen. Doch zur Sicherheit standen am Sonntag erneut alle bereit. Besonders herausragend: Bernd Goretzki, der von Locktow bei Berlin aus die exzellenten Bedingungen Richtung Polen nutzte. Mit Rückenwind und einem Wendepunkt nördlich von Warschau erreichte er eine beeindruckende Schnittgeschwindigkeit von 150 km/h und war damit rund 30 km/h schneller als die übrigen Rintelner.

Zwar wurde der LSV am Abend noch vom Rundensieg auf Platz 5 verdrängt, doch der Vorsprung auf Platz 3 konnte auf stolze 20 Punkte ausgebaut werden.
Nun freuen sich alle Rintelner auf eine ausgelassene Vizemeisterfeier am ersten Septemberwochenende. Denn hinter den erfolgreichen Ligapiloten steht ein engagierter Verein. Besonders erfreulich war in diesem Jahr, dass es sogar möglich war, einige Flugschüler im Doppelsitzer bei den Rennen mitzunehmen.
Nicht jeder muss dem Rennfieber verfallen – aber Begeisterung für auch diese Facette der faszinierenden Welt des Segelflugs zu wecken, ist ein Gewinn für alle.
(pr)

























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